Bologna - la grassa

Bologna – la grassa

Bologna – la grassa, die Fette genannt, liegt im Herzen der Emiglia Romana, einer der spektakulärsten Regionen Italiens. Umgeben von einer fruchtbaren, toskanischen Landschaft liegt die Stadt inmitten großartiger Reiseziele, noch dazu in kürzester Entfernung wie Florenz, Rimini, Modena oder Pisa; um nur einige zu nennen.

La rossa, la dotta, la grassa – rot, gebildet und fett bezeichnet eine Stadt, die die
Herzen der Besucher im Sturm erobert. Von Köln aus mit dem Flieger in gut einer Stunde und zehn Minuten erreichbar, ist Bologna trotz seiner Bekanntheit ein entspanntes Juwel für die Augen, die Seele und nicht zuletzt für den Magen. Tagliatelle ragù (bolognese) haben sich zur kulinarischen Weltmarke entwickelt und werden in beinahe jedem Speiselokal neben köstlichen, frisch zubereiteten Ravioli und Tortellini in meist hervorragender Qualität angeboten.

Bolognas Farben
Bolognas Farben

Das Rot steht dabei für die Ziegel, die zusammen mit dem Ockergelb der Wände ein wahrer Schmaus für die Augen sind. Die ganze Stadt atmet Geschichte von Römern und Langobarden. Beeindruckend ziehen sich fast 40 Kilometer Arkadengänge kühlend durch die Architektur der Innenstadt. Die Böden, ausgelegt mit Variationen kunstvoller Mosaike, schlängeln sich vorbei an Bauwerken aus Gotik und Renaissance und mittelalterlichen Geschlechtertürmen, wie den schiefen „Torre Garisenda“ und den „Torre degli Asinelli“, die einst mit über 150 an der Zahl Bologna zierten. Edle Boutiquen, pompöse Galerien, Palazzi und Kirchen aus vergangenen Jahrhunderten mit Fresken von Giovanni di Modena, Michelangelo (Grabmal des heiligen Dominikus) und Raffaels Cäcilien-Altar in der Pinakothek lassen den Besucher staunen – welche Pracht.

Daneben das Kontrastprogramm der Auslagen der kleinen Läden an der Piazza della Mercanzia mit eingelegtem Gemüse oder den berühmten Wurstwaren.

Bolognas schiefe Geschlechtertürme
Bolognas schiefe Geschlechtertürme

An dieser Wurst kommt keiner vorbei: an der absoluten Spezialität Bolognas, der Mortadella. Keine Espresso-Bar, die nicht Panini mit der fetten, köstlich frisch duftenden Wurst anbietet. Viele Restaurants kredenzen Mortadella in dicken Scheiben gebraten als Vorspeise. Ein Grund wahrscheinlich, warum der Gast das berühmte Vitello Tonnato oder ein Rindercarpaccio vergebens auf dem Menù (Speisekarte) suchen wird.

Blick auf Bolognas Palazzo d'Accursio Piazza Maggiore
Blick auf Bolognas Palazzo d’Accursio Piazza Maggiore
Bolognas prächtige Arkaden
Bolognas prächtige Arkaden

Neben der Piazza Maggiore erhebt sich inmitten der City die monströse Kirche Santa Maria della Vita, deren schiere Größe im Inneren an den Kölner Dom erinnert. Gleich hinter der Kirche befindet sich das Schlemmerviertel Quadrilatero, in dessen winkligen Gassen neben zahlreichen Bistros und Bars der Mercato di Mezzo die Gourmet-Herzen höher schlagen lässt.

Bolognas Wurstspezialitäten mit Mortadella
Bolognas Pasta-Spezialitäten…
Mortadella Variationen und Parma-Schinken
…Mortadella Variationen und Parma-Schinken

Wer lieber nach sakralem Kunstgenuss sieben unterschiedlicher Kirchen umsteigt auf Antipasti, Espresso oder einen prickelnden Pignoletto, eine Art Prosecco, kann das in Ruhe auf der Piazza Santo Stefano tun. Anschließend bietet sich von hier aus ein Spaziergang über die Via Castigione zu den Giardini Margherita an, mit seinen Bars, Kiosken, diversen Sportmöglichkeiten und mit dem besten Pistazien-Eis der Stadt. Der Szenetreff für Studenten – 90.000! zählt die älteste Uni Europas – und Künstler gilt mit seinen Wiesen, Bächen und Seen als grüne Lunge der Stadt und bietet Erholung fürs Auge und die müden Glieder.

Blick auf Santo Stefano
Blick auf Santo Stefano und das Flussteinpflaster
Blick auf die Basilika, die einem römischen Tempel nachempfunden wurde
Die Basilica Santo Stefano

Da darf ein Angebot für das leibliche Wohl nicht fehlen und ist direkt überbordend. Restaurants und l‘ Osterien sind so zahlreich, dass die richtige zu finden, daher nicht gerade leicht fällt. Zumal die Italiener ihre Hauptmahlzeit (cena) abends einnehmen und die Gassen entsprechend voll sind mit Tischen und Gestühl. Da wird es sogar knifflig, die jeweils zuständige Gastro zu identifizieren. Kenner begeben sich zur Via Monte Grappa, Ecke Via Baleari, ins Restaurant Montegrappa, nehmen auf der gemütlichen Terrasse Platz und genießen in relaxtem Umfeld die Bologneser Spezialitäten. Etwas gediegener geht es da in der All’Osteria Bottega in der abgelegenen Altstadtgasse Via Santa Caterina zu, die Ossobucco, Tagliata di Manzo, Entrecote mit Ruccola und Parmesan serviert.

Tagliata di Manzo
Tagliata di Manzo – Entrcôte auf Ruccola
Köstliche Antipasti
Köstliche Antipasti mit Olivenpaste
Grüne dicke Ravioli mit Kalbfleischfüllung
Grüne dicke Ravioli mit Kalbfleischfüllung

Weitere nette l’Osterien liegen etwas abseits in der Via Nazario Sauro. Wer anschließend den Abend in ausgelassener Stimmung, bei Musik und unter netten Leuten ausklingen lassen möchte, macht sich auf den Weg durch die Via Belvedere zum Mercato delle Erbe. Hier boxt der Papst! Eine Bar reiht sich an die nächste Trattoria. Himmel und Menschen bevölkern die Gassen und feiern das „Dolce Vita“ nach Kräften. Wer anschließend noch um die Palazzi ziehen möchte, findet in der City eine Reihe von Bars und als Geheimtipp das spektakuläre Speak-easy Donkey. Saluti, cin cin und ciao Bologna!

Weitere wichtige Info und Websites:

Gastro und Kulinarik

Das Essen in Bologna ist legendär, dementsprechend auch das Streetfood mit Panini, Piadini (eine Art Pizza als Döner), mit Mortadella oder Scarmorza (geräucherter Käse), Dolce (süße Cannelloni) und Eis mit Pistazien. Espresso heißt eigentlich Cafe. Beim Essen am Tisch müssen 2,50 Euro Coperta fürs Gedeck berappt werden. Dafür gibt es fast ausnahmslos saubere Tischdecken mit Servietten. Zum Tipp: Coperta wird meist vom Chef einbehalten, deshalb freut sich der Cameriere (Kellner) über ein Trinkgeld. In Italien herrscht per Gesetz überall Rauchverbot, nur kaum einer hält sich dran. Doch sollte man beim Dinner im Außenbereich auf etwas Etikette achten (Aschenbecher heißt portacenere). Nicht zuletzt gilt in Bolognas Osterien, besser am Abend vorher telefonisch zu reservieren.

Ausflüge nach Rimini und Ravenna

Die Möglichkeiten zu Ausflügen mit Bahn oder Auto ist vielfältig. Gut daher zu wissen: Am Flughafen gibt es Mietwagen für drei Tage schon für unter 40 Euro. Im Vergleich dazu: Allein der Marconi-Express in die Stadt kostet zwölf Euro pro Person. Zum Parken: Im Innenstadtbereich ist eine generelle Aufenthalts-Lizenz (ZTL) notwendig, die auf der Homepage der Kommune beantragt werden muss https://www.comune.bologna.it/

Über Florenz und Pisa ist kein Wort zu verschwenden. Aber ein Ausflug zum Baden an die Adria ist doch ausgesprochen reizvoll. Dahin sind es im Auto 75 Kilometer (1 1/2 h). Unbedingt Kleingeld für die Autostrada dabei haben.

Ravenna ist zwar schneller erreicht, hat allerdings den Nachteil, dass bis zum Lido Sud noch etwa 15 Kilometer Landstraße zu bewältigen sind. Hier sind im Frühjahr die Strandcafés allerdings noch im Schlafmodus ohne Essen. Das Meer ist durch Buhnen abgeschirmt und hat Badewannencharakter.

Der Teutonengrill

Da ist Rimini schon eine ganz andere Hausnummer. Der ehemalige Teutonengrill mit Kilometern an Strandliegen ist ebenso problemlos zu erreichen und versprüht eher den Charme vom Ballermann. Im Bagno 81 oder Tortuga Beach steht tatsächlich der DJ am Strand, während Besucher im Frühjahr herrlich ungestört das noch frische Adriawasser genießen können. Anschließend hält die Cocktail-Karte reichlich Stoff vor, um den Tag am Beach bei einem Aperol Spritz o.ä. ausklingen zu lassen.

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