Nevadas Wüste mit Bergpanorama

Nevadas Süden – Wilde Blüten der Wüste

Hitze, Trockenheit, Staub ist Dauerzustand in der Mojave Wüste Nevadas. Immer hat sie auch ihre Extreme und Phänomene, selbst außerirdische. Im Frühjahr fügt die Natur sogar Blühendes hinzu, falls das Wetter zuvor passte. Ein Road-Trip durch Süd-Nevada: ab Las Vegas über Death Valley via Extraterrestrial Highway retour nach Las Vegas – auf 650 Meilen, gut 1.000 Kilometer.

Sie scheint einen anzusehen, einem zuzurufen: Schau her, wie hübsch violett-pink ich bin. Wie schön ich blühe und andere Wildblumen das auch tun. So schön wie lange nicht mehr. Gemeint ist im April 2024 die Super-Bloom – ein regelrechtes Ereignis nach einiger Zeit mit besonderer Dürre in der Mojave in Süd-Nevada. 2025 fehlt wieder mal das Super bei der Bloom. Die Pflanze mit der Blüte in violett-pink heißt botanisch Opuntia Basilaris, gehört zur Familie der Kakteen und steht in ihrer Pracht im April 2024 am Straßenrand irgendwo im Red Rock Canyon 30 Kilometer westlich von Las Vegas.

Frühjahrsblüte in der Mojave von Nevada _Foto_Ulrike_Wirtz_9260.JPG
Meint das Wetter es gut, blüht die Mojave im Frühjahr Foto Ulrike Wirtz

Der Red Rock Canyon wiederum gehört zur Mojave – dieser Wüstenei auf über einhunderttausend Quadratkilometer. Sie liegt größtenteils im Staat Nevada, der bildet fast die Mitte, und in Kalifornien, Nevadas westlichem Nachbarstaat. Östlich von Nevada reichen die Ausläufer der Mojave bis Arizona und Utah. Die Wüste im Südwesten definieren hohe Berge ebenso wie tiefe Senken, die tiefste das Badwater Basin im Death Valley und der tiefste Punkt der USA und fast weltweit. Die rote Schlucht ist das erste Ziel des Desert-Road-Trips. Unser Guide ist Charlie von Bindlestiff-Tours in Las Vegas.

Verlauf des Trips: Start in Las Vegas gen Süd-West via IS 15 South (S) + dann NV 159 West (W) zum Red Rock Canyon + dann NV 160 nach Pahrump, über Nacht im Pahrump Nugget Hotel & Casino + am nächsten Morgen NV 160 W über die Grenze nach Kalifornien, weiter CA 127 bis Death Valley Junction mit Amargosa Opernhaus + weiter CA 190 W ins Death Valley nach Furnace Creek und Bad Water Basin + aus dem Todes-Tal CA 190 E, NV 374 N nach Beatty, über Nacht im Stage Coach Hotel & Casino + morgens weiter NV 374 N zur Rhyolite Ghost Town + danach US 95 N zum International Car Forrest of the Last Church + weiter US 95 N bis Tonopah, über Nacht im Mizpah Hotel + morgens NV 375, auch Extraterrestrial HW genannt, via Rachel an Nellis Militärbasis und Area 51 vorbei + weiter NV 93 E bis retour in Las Vegas

Hier im Red Rock Canyon blüht die Opuntia Basilaris einfach prächtig. Das hat zwei Reisende dazu verführt, sich sogar in den Staub zu werfen, um die Knospe Instagram-tauglich abzulichten. „Die sieht man hier nicht alle Tage“, so eine der Fotografierenden. Stimmt, sage ich, habe solche Pracht bei früheren Besuchen im Frühjahr auch nicht erlebt und werfe mich zum Fotografieren daneben. „Ihr Glücklichen. Unsere Wüste hat dieses Frühjahr wirklich eine Super-Bloom“, hatte Guide Charlie das besondere Glück schon beim Start in Las Vegas angekündigt.

Achtung Klapperschnlagen -Rattlesnakes Foto Ulrike Wirtz 9964.
Das Schild ist alt, der Hinweis immer aktuell In der Mojave – Achtung Rattlesnakes, sprich Klapperschlangen Foto Ulrike Wirtz

Sein besonderer Hinweis fürs Verhalten in der Wüste: „Wer zu Fuß geht, gerade abseits des Asphalts, bitte nur in festem Schuhwerk und langer Hose. Es gibt Schlangen, gar Klapperschlangen, Lizards und Stechkakteen. Die Wüste lebt.“ Und jeder solle immer Wasser dabei haben und viel trinken. Das gesagte gilt für die ganze Zeit on the road, selbst im April, wenn die Hitze noch nicht so gnadenlos ist wie in den Sommermonaten.

Immer präsente Extreme der Natur

Charlie kennt die Mojave von vielen Touren, hat schon Jahre ohne üppige Bloom erlebt und ist daher selbst begeistert. „Die Wüste blüht. Und keiner weiß, ob sie es nächstes Jahr wieder tut.“ Heuer also beschert sie am Weg immer wieder auch die Desert Sunflower (lateinisch Geraea Canescens) als gelb leuchtende Blütenteppiche und die lila schimmernde Büschelblume (Phacelia Calthifolia). Alles Wildblumen und alle hier heimisch.

Gelbe Blüten in der Mojave Foto Ulrike Wirtz
So beglückt die blühende Desert Sunflower die Mojave und ihre Besucher Foto Ulrike Wirtz

Aber was, wenn die Super-Bloom der Wildblumen ausbleibt bzw. Hochsommer, Herbst und Winter kommen? Dann übernehmen die Extreme von Kargheit, vom Leben mit Hitze, Staub und Trockenheit in der Mojave die Regie und üben ihre Faszination aus. Hinzu kommen von Menschenhand erzeugte „Blüten“ – künstlerische, bisweilen gar seltsame. Das alles versammelt sich auf gut 1.000 Kilometer Fahrtstrecke und lohnt immer den Trip durch die Welt der Mojave.

Die Mojave wurde durch Hochgebrige im Westen zur Regenschatten-Wüste Foto Ulrike Wirtz

Die Dessert zeigt – kaum raus Las Vegas mitsamt Randbezirken – ihre geologische Seite: als Ansammlung von Gestein, Geröll und Sand. Überall Sand wie in der Sahara gibt es dagegen nicht, wohl einige Kilomter Dünen in Death Valley. Farblich dominieren Grau-Braun-Töne. Geografisch ist die Mojave sichtlich ein Tal, durchzogen von Bergzonen von bis zu 1.500 Meter und mehr. Gen West-Nordwest fällt das Auge auf sogar hochalpine Bergketten mitsamt Sierra Nevada – mit bis zu 4.000 Meter hohen Gipfeln wie dem Telescope Peak, mit Schnee auf ihren Kuppen das ganze Jahr. Diese imposante Kulisse kommt während des Trips immer wieder ins Bild.

Regenschatten-Wüste durch das Hochgebirge

Die hohen Gipfel in West-Nordwest jedoch sind auch der Grund, dass vor Jahr Millionen dieses Areal von mehr als einhunderttausend Quadratkilometer zur Wüste wurde. Diese Bergketten nämlich halten die Wolken davon ab, ihr Nass auf die Flächen auf den anderen Bergseiten, den östlichen, bis hinunter in die Täler zu ergießen. Sie bilden einen Regenschatten, wie Fachleute sagen, der ließ die sogenannte Regenschatten-Wüste der Mojave entstehen. Und aus Nevada wurde so der trockenste Staat der USA. In Sachen Hitze hält die Mojave sogar den offiziellen Weltrekord in ihrem Death Valley, das bei fließenden Staatsgrenzen auf kalifornischer Seite liegt: Das Todes-Tal ist Rekordhalter als heißester Punkt der Erde mit 134 Grad Fahrenheit (F) gleich 56,7 Grad Celsius (C).

Offiziell gemessen am 10 Juli 1913 nahe Furnace Creek am Badwater Basin und seither nicht mehr überboten, nirgendwo auf Erden. Am Badwater Basin ist überdies der tiefste Punkt der USA mit 282 Feet gleich 85,5 Meter unter dem Meerespiegel. Alles noch Ziele des Trips, aber erst später. Noch liegt die erste Etappe an, mit mehr Fragen auch zu Wetter und Klima.

Death Valley und Furnace Creek Visitor Center_Foto_Ulrike_Wirtz_9751.jpg
In Death Valley sind 99 Grad Fahrenheit gleich 37 Grad Celsius im Schatten erträglich und an der Tagesordnung Foto Ulrike Wirtz

Was den Niederschlag angeht, der fällt in der Mojave von Dezember bis März, April, so die Wetterstatistiken. Was üblicherweise für die Frühjahrsblüte reicht. Zudem gibt es Sommergewitter mit heftigem Regen, selbst im Badwater Basin. Im ganzen Jahr allerdings fallen laut Statistiken im Durchschnitt nur gerade mal 123 Millimeter wegen des Regenschattens. Also keinesfalls genug. Da nutzen auch kühlere Winter in den Hochlagen der Mojave nichts oder die Abkühlung über Nacht. Während man sich das unterwegs klarmacht, erscheint einem Las Vegas – kaum raus aus der Stadt – wie eine Illusion, geschaffen in einer der dortigen Shows.

Außerhalb von Las Vegas herrscht die Wüste in dem ihr eigenen Aggregatzustand. Wer nur Zeit für einen Tagestrip von Las Vegas aus hat: Zum Red Rock Canyon sind es 30 Kilometer. Die Besucher sind per Auto, Motorrad oder Fahrrad unterwegs, auch in organisierten Gruppen. Das GPS zeigt: Durch die Mojave führen nur wenige Asphaltstraßen, und viele unbefestigte Pisten und sind nur etwas mit Allrad, falls das Befahren überhaupt erlaubt ist. Schilder beachten.

Mit jedem gefahrenen Kilometer keimt mehr und mehr die Erkenntnis wie die Blüten im Frühjahr auf, was sich Las Vegas mitten in der Mojave 24/7 leistet: Glücksspiel, Show und seit kurzem Formel-1-Events. Plus alles an Touristik-Infrastruktur, Blumenrabatte und Rasengrün inklusive. Dazu gehört wie selbstverständlich, dass nicht nur die Hotelduschen genügend Wasser führen, sondern die Pools ebenso. Desgleichen bei den Häusern und Wohnungen einer wachsenden Einwohnerzahl; darunter langjährige Bürger wie die Tennisstars Steffi Graf und Andre Agassi.

Viel Wasser für Vegas

Den Bedarf am lebensnotwendigen Nass füttern der Colorado-River und weitere Flüsse, bringen es aus der Ferne heran. Überdies kommt Nachschub durch die Schneeschmelze im Frühjahr im nahen Hochgebirge. Dann füllt das Schmelzwasser die Flüsse bzw. unterirdischen Reserven tief im Boden auf, die auch zur Wasserversorgung angezapft werden. Trotzdem ist und bleibt Wasser rar in der Mojave. Allein es zu managen ist eine Wissenschaft für sich. Und die Verteilung der raren Ressource unter den Wüsten-Staaten und Fluss-Anrainern, ihren Countys, Städten und nicht zuletzt den Militärbasen in der Mojave gilt als hochkomplex und hochpolitisch.

Wuesten-Kenner on the road Foto ULrike Wirtz
Kenner haben alles mit, denn die nächste Tankstelle ist auch mal fast 100 Kilometer entfernt Foto Ulrike Wirtz

Mit dem Bild vor Augen keimt nicht zuletzt das Verstehen auf, dass die Frühjahrsblüte der Wild Flowers oder gar ihre Super-Bloom 2024 nicht immer garantiert sind. Was einen aber immer an Wüsten-Flora begleitet, ist ihre Grundausstattung: Büsche, Kakteen, ein, zwei Meter hohe Pflanzen, die an Yuccas erinnern, und fünf, zehn Meter hohe Bäume, die in ihrer Form von weitem grob an Kreuze erinnern, aber aus der Nähe wie zerzauste Gesellen wirken.

Sie rauschen auf dem Weg in den Red Rock Canyon und überall später auf dem Trip am Autofenster vorbei wie ausgemergelte Kreaturen – fremd, dennoch von dieser Erde und sehenswert. Was genau das alles ist, erzählen Infotafeln an Haltebuchten entlang der Straße durch die rote Schlucht: die Büsche der Desert Scrub, der Prickle Pear Cactuse, die Mojave Yucca und der an ein Kreuz erinnernde Joshua Tree, auch er Teil der Yucca-Familie. Auch heißt es, dass Joshua Trees 100 Jahre und älter werden.

Bizarre Gewächse, bizarre Vorstellungen

Und das obschon die Wüste ihrer Flora über deren Lebensdauer immer wieder extreme Genügsamkeit abverlangt. „Wir haben immer auch Dürrejahre wie zuletzt“, weiß Guide Charlie. „Die lassen sogar Lake Mead austrocknen.“ Der See ist US-weit der größte Stausee, hegt den Colorado River durch den Hoover Dam ein, dient für Millionen Menschen von Arizona über Nevada bis Kalifornien als Wasserreservoir. Bis 2022 herrschte sogar so viel Dürre, dass im See mit immer niedriger werdendem Wasserstand Überreste aller Art freigelegt wurden, selbst von Toten, die schon jahrzehntelang vermisst wurden. Welch eine bizarre Vorstellung.

Red-Rock-Canyon_Foto_Ulrike_Wirtz_9219.jp
Red Rock Canyon ist rot vom Eisengehalt im Sand, der hier vor Jahrmillionen lag – bis er zu Fels wurde Foto Ulrike Wirtz

Nun aber volle Aufmerksamkeit auf den Red Rock Canyon. Seine rostige Färbung hat seinem Namen schon von weitem alle Ehre gemacht. Aus der Nähe wechselt das Gestein sein Farbkleid in hell- bis dunkelrote Nuancen. Das Rot kommt vom hohen Eisengehalt in den Felsen, so die Infotafel. Zu lesen steht hier auch, dass vor 180 Millionen Jahren im Gebiet riesige Sanddünen waren. Die verwandelten sich im Lauf der Zeit durch das Klima zu Stein, hatten zuvor in quasi jedem Sandkorn Eisenmineral angereichert und färbten auch das Gestein rot. Klettern in den Felswänden der Schlucht ist erlaubt, auch wenn das Gebiet als Red Rock Canyon National Conservation Area besonders geschützt ist.

Etliche Kletterer haben sich denn auch auf den Weg gemacht – Mittagshitze hin oder her. Zu einladend sind die rundlichen Formen der Felsen. Wirklich bequem ist der Weg zum höchsten Punkt der Schlucht nur per Auto über Asphalt, mündet auf 4.780 Feet gleich rund 1.500 Meter am Outlook und wird mit 1a-Aussicht belohnt. Der Platz ist laut Road-Map als High Point Overlook markiert und praktisch nicht zu verfehlen. Von hier geht es weiter, geht erst wieder hinab und wieder hinauf und bald aus der roten Schlucht heraus.

Ranch einst in deutscher Frauenhand

Läge am Weg zuvor nicht noch die Spring Mountain Ranch mit ihren üppig grün belaubten Bäumen und gepflegten Gebäuden und mit ihrer schillernden Vergangenheit. Sie ist keine Working Ranch mehr, steht zur Besichtigung offen und ist seit 1974 Teil des Spring Mountain Ranch State Park mit Wanderwegen, Naturkunde-Kursen und Konzerten. Weitere Highlights sind ihre alte Schmiede und das einstige Wohnhaus mit dem Mobiliar von anno dazumal; hier ist auch ein Shop, um Kurse und Exkursionen zu buchen und Eintrittskarten zu kaufen. Die Ranch liegt auf einer Anhöhe, empfängt daher ihre Besucher mit einem um vier, fünf Grad angenehm kühleren Klima, als es in der Ebene und in Las Vegas herrscht.

Überdies ist und war die Spring Mountain Ranch eine echte Oase im Outback, da sie über eine Wasserquelle verfügt. Daher ihr Name, daher die üppig grünen Bäume. Daher auch die Historie des Areals mitsamt später errichteter Spring Mountain Ranch: Den Platz nutzten erst die Indianer der Mojave, bis man sie vom Land vertrieb. Dann diente er Gaunern als Rückzugsort mit Bergkühle und Wasserversorgung. Danach kamen und blieben Soldaten aus gleichen Gründen. Um 1870 begründete dann ein Sergeant am Ort eine Rinder-Ranch und baute 1876 das Haus zur Ranch aus Holz und Sandstein, das noch heute existiert und eines der ältesten Gebäude in Nevada ist.

Spring Mountain Ranch Vera Krupp Foto Ulrike Wirtz
Erst Ort der Indianer, dann von Gaunern, Siedlern, später in deutscher Hand und nun National Park – die Spring Mountain Ranch und ihr Land Foto Ulrike Wirtz

Geradezu illuster, speziell auch für Kineasten, wurden die 1950/1960 Jahre, nämlich wegen der Eigentümer der Ranch. Sie gehörte von 1967 bis 1972 Flugzeugbauer und Millionär Howard Hughes, der laut Park-Ranger David Lows Erzählungen selbst nie vor Ort kam. Vorherige Eigentümerin war die Deutsche Vera Krupp – von 1955 bis 1967. Bilder und Texte im Haus klären über ihr Leben auf.

Wie ein Drehbuch über eine High-Society-Ladyund der Krupp-Diamant

Vera Krupp war einige Zeit Schauspielerin, lebte eine Zeitlang in den USA und heiratete 1952 Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, den Millionen schweren Eigentümer der deutschen Stahlschmiede Krupp im Ruhrgebiet. Als das Paar 1957 geschieden wurde, kaufte Vera die Ranch, nannte sie um in Spring Mountain Ranch und lebte hier bis 1967. Schlagzeilen sollten sie bis in die Mojave von Nevada begleiten. Schon dass Vera Krupp, die einstige High-Society-Lady, selbst auf der Ranch mitarbeitete und selbst hoch zu Ross mit den Cowboys sogar Rinder trieb. Schon dass sie sich als Special Deputy des Sheriffs im Clark County, in dem ihre Ranch lag, betätigte und sich mit Revolver im Halfter abbilden ließ.

Vera Krupp - Exgattin-des Industriellen Krupp-Foto vom Foto Ulrike Wirtz 9322
Vera Krupp heiratete den Industriellen Alfred Krupp, später hatte sie ein Ranch in der Mojave von Nevada Foto vom Foto Ulrike Wirtz

Und dann noch folgende Räuberpistole, die ein Drehbuch nicht besser hätte erfinden können. Gatte Alfried hatte Gattin Vera einen Ring mit dem berühmten Krupp-Diamanten von gut 33 Karat geschenkt. Den trug sie später selbst bei der Ranch-Arbeit, enthüllte ein Polizeibericht. Solch ein Bericht wurde nötig, weil Diebe das Schmuckstück stahlen. Sie überfielen Vera Krupp, als sie nach getaner Arbeit mit dem Vorarbeiter beim Abendbrot saß, und zogen ihr laut Polizei den Ring mit Gewalt vom Finger. Sogar das FBI wurde eingeschaltet, der Ring samt Diamant wieder gefunden und ein Jahr nach ihrem Tod 1967 versteigert. Wer ihn kaufte: Schauspielstar Richard Burton für seine Angetraute, die Filmdiva Elisabeth Taylor, die sich mit dem Diamanten auch in Filmen schmückte.

Gewehr-Regal der  früheren  Hausherrin Vera Krupp  Foto Ulrike Wirtz
Angeblich das Gewehr-Arsenal von Vera Krupp, die auch Deputy Sheriff war Foto Ulrike Wirtz

Generatoren versorgten damals die Ranch mit Strom, waren aber leer, als der Überfall stattfand. Daher fiel auch das Telefon aus. Die bestohlene Vera fuhr daher 30 Kilometer über Stock und Stein bei Nacht nach Las Vegas, um die Polizei anrufen zu können. Die Ranch könnte einem heute noch als Refugium gefallen. Jedenfalls würde der große Kamin im Ranch-Haus in Winternächten heizen wie ein Lagerfeuer. Dank Stromversorgung über Leitungen sorgt heute eine Klimaanlage im Sommer für angenehme Kühle drinnen. Aber nachts wäre es nach wie vor sehr einsam mitten in der Mojave.

Seit Jahrzehnten ziehen sich moderne Stromleitungen durch die Wüste. Die Kommunikation, auch fürs GPS, erfolgt quer durch die Wüste per Satellit und Mobilfunk. Trotzdem sollte man für ein Blackout vorsorgen und eine Straßenkarte aus Papier bzw. als Download im Gepäck haben.

Auf die Ranch folgt das Lunch im Mountain Springs Saloon – nach weiteren 30 Kilometer über den NV 160. Das Lokal gilt als cooler Pit-Stop, wie Locals sagen, und das auch wegen seiner Höhenlage mit entsprechend kühleren Temperaturen. Sein weiteres Angebot sind Life Music, Terrasse, Essen und Trinken. Es wird Billard gespielt. An die Wände darf, wer möchte, Ein-Dollar-Noten kleben. Das haben viele getan. Hinweisschilder verbieten das offene Tragen von Waffen. Auch das ein Thema in Nevada. Wie auch die Küche Mexikos: mit Burritos, Taccos, Nachos, Enchilada. Aber last, but not least serviert der Saloon auch Classic Burger und B.B.Q. Ribs.

Mountain Springs Saloon Foto Ulrike Wirtz 9459
Billard-Tisch auf Rädern, Dollar-Bills an den Wänden – der Mountain Springs Saloon Foto Ulrike Wirtz

Was es mit den Dollar-Bills auf sich hat: „Du schreibst einen Namen drauf. Derjenige kann das Geld nehmen“, erklärt Barkeeperin Susan. „Wenn er denn herkommt.“ Was angesichts der vielen Dollar-Noten rundum im Saloon keiner zu tun scheint.

Zur ersten Übernachtung geht’s in Pahrump in das Pahrump Nugget Hotel & Casino. Selbst mitten im Outback geht Glücksspiel, auch 24/7, auch in Pahrump und damit quasi um die Ecke von Death Valley. Dorthin liegen am nächsten Tag knapp 100 Kilometer/60 Meilen an.

Ultra-heiß und extra-tief – Death Valley

Je näher Death Valley kommt, umso karger, grau-brauner wird die Farbpalette der Mojave. Selbst ihre Grundausstattung an Flora wird rar, keine Spur mehr von der Super-Bloom. Unbemerkt ging unterwegs Nevada in Kalifornien über, wechselte die Straße ihren Namen in CA 190, auch State Line Road genannt. Nicht nur Fans ausgefallener Kultur-Locations stoppen auf der Etappe in Death Valley Junction an der Kreuzung CA 190/127. Der Ort zählt keine zehn Einwohner, wartet aber mit dem Amargosa Opera House und seinen diversen Kulturevents auf. Ein Hotel gibt es auch.

Heutige Etappe ab Pahrump: den NV 160 W über die Grenze nach Kalifornien, hier genannt CA 190 oder auch Death Valley Scenic Byway. 1. Stopp in Furnace Creek, 2. Stopp Badwater Basin und 3. Devil’s Golf Course. Danach via Daylight Pass Rd. NV 374 raus aus Death Valley zurück nach Nevada und nach Beatty für die Nacht ins Stage Coach Hotel & Casino.

Alles Bauliche könnte kaum unscheinbarer sein: ein weißer Flachbau in U-Form im alt-mexikanischen Stil weiß getünchter Lehmziegeln. Auffällig wird beim Näherkommen nur eine kleine Tür, da schön bunt angemalt und darüber der Name des Hauses. Hier geht es hinein in den Kulturtempel. Aber um diese frühe Tageszeit ist er geschlossen. Erbaut wurde das ganze 1925 durch die Minengesellschaft Pacific Borax Company PCB – als ihr Hauptquartier plus Hotel mit 23 Zimmern, Restaurant und großer Halle. Damals baute die PCB im Death Valley mitten im Todes-Tal das Mineral Borax ab.

Amargosa-Opera-Hause_Foto_Ulrike_Wirtz_9559-1.jpg
Death Valley ist nah, aber das Amargosa Opera House keine Fata Morgana Foto Ulrike Wirtz

Die Halle diente für Versammlungen, Tanz und Theater. Bis alles endete, fast verfiel und 1967 die Künstlerin Marta Becket (1924-2017), eine New Yorker Balletttänzerin, die Immobilie kaufte, Kultur-und Ballett-Events aufziehen wollte und das erfolglos tat. Bis der National Geographic über sie und ihr ambitioniertes Projekt in der Mojave berichtete. Seitdem ist das Hotel in Betrieb. Die Oper wird bespielt. Spenden sind immer willkommen. Die Künstlerin hat angeblich selbst die Eingangstür so kunstvoll bemalt.

Dante’s View und Badwater Basin

Die Badwater Rd. wartet, führt erst nach Furnace Creek in das Visitor Center & Museum des Death Valley National Park. Das Center stellt interessante Exponate und gewisse verlässliche Infrastruktur (WC) bereit und informiert vor allem auch, welche Sträßchen und Pisten durch das Death Valley aktuell gesperrt sind. Zumal selbst hier im Todes-Tal urplötzlich Gewitter mit Starkregen aufziehen können, der Straßen unterspült und Umwege nötig macht. Nahe Center wartet das Hotel Ranch Death Valley und bietet auch einen Shop, um Snacks und Wasservorräte aufzufüllen und so weiter.

Das Thermometer zeigt am 30. April 2024 um 15.01 Uhr 99 F/37 C. Die Luft ist trocken, die Sonne brennt, dabei ist es erst Frühjahr. In der folgenden Nacht, so die Wetterstation im Visitor Center, wird es sich auf 71 F/22 C abkühlen, um sich tagsüber erneut aufzuheizen. Vorboten der Rekord-Extreme: die schon erwähnten 134 Grad F/56,7 C, gemessen im Juli 1913. Temperatur-Highlights jüngster Zeit blieben knapp unterm Rekordwert – mit 129,9 F/54,4 C am 18. August 2020 sowie 130 F/54,4 C am 9. Juli 2021.

Badwater Basin von-Dantes View auf 5000 Feet Foto Ulrike Wirtz 9605
Höllisch, doch von dieser Erde: das salzhaltige Badwater Basin aus gut 1.600 Meter Höhe von Dante’s View aus betrachtet Foto Ulrike Wirtz

Ab Visitor Center sind es noch 18 Kilometer zum Bad Water Basin. Einen ersten optischen Eindruck ermöglicht der Aussichtspunkt Dante’s View in der sogenannten Black Mountains Range. Hierher hat sich das Auto auf 1.679 Meter hoch gezirkelt. Tief unten dann eine weiß schimmernde kilometerlange Fläche, die ab und an leicht smaragd-grün glänzt wie ein eiskalter Bergsee im kanadischen Whistler. Dazu am Horizont hohe Gipfel, die viel zu wenig Regen zulassen hier und überhaupt in der Mojave. Von oben sieht das ganze Weiß in der Senke nach Schnee aus. Oder sind das Halluzinationen?

Das Weiß ist jedenfalls Salz, das Basin ein einstiger, nun ausgetrockneter Salzsee. Das bestätigt sich, als es von Dante’s View wieder hinuntergeht – erst im Auto die 1.679 Meter, dann weiter zu Fuß bis zum niedrigsten Punkt der USA. Sprich auf 85,5 Meter unter dem Meerespiegel. Am Zielort kurz den Finger eingetaucht ins Basin und am Weiß geschleckt. Grrr, Salz, sagen die Geschmacksknospen, tatsächlich kein Schnee.

Badwater Basin und Schuhe davor, wegen ein paar Zentimeter Wasser Foto Ulrike Wirtz 9674
Führt das Badwater Basin mal zwei Zentimeter Wasser, geht es barfuß weiter Foto Ulrike Wirtz

Das Basin und seine weißen Flächen dürfen betreten werden. Menschen flanieren darüber, ein, zwei Kilometer hin und zurück. Aber Achtung heuer – nasse Füße. Daher gehen manche barfuß durch die weiße Senke. Den Boden des Basin bedecken gar zwei, drei Zentimeter Wasser von Regen zuvor. So wird das Salz zu körnig-feuchter Masse. Guide Charlie: „Ohne Wasser wäre das eine einzige feste Kruste. Das ist sie meist. Das Wasser ist schnell wieder verdunstet.“ Denn heiß ist es, so heiß. Den Flanierenden rinnt der Schweiß über die Stirn, durchs Gesicht. Kappe bzw. Kopftuch und Sonnenbrille tun not. Der eigene Wasserhaushalt ruft nach Nachschub. Hitze und flirrende Luft scheinen noch intensiver als am Visitor Center und sind es. Kein Wunder am bisher heißesten Ort auf Erden, der je offiziell gemessen wurde.

Der Golfplatz des Teufels

Kein Wunder auch, dass manche das Todes-Tal für Teufelswerk halten und wenige Kilometer entfernt vom Basin den Devil’s Golf-Course vermuten. Der Platz entpuppt sich als Areal, dessen Boden mit Messerscharfem bedeckt ist, das wie Blumen aus der Erde zu wachsen scheint. Alles Kristalle, optisch magisch und ein auf die Ewigkeit angelegtes Naturphänomen der Mojave in ihrem Death Valley. Das nächste Phänomen wartet um die Ecke.

Artists Palette nahe Badwater Basin Foto Ulrike Wirtz 9734
Kunst der Natur – die Artists Palette Foto Ulrike Wirtz

Die Artist’s Palette am Artist‘s Drive Scenic Loop, der von der Badwater Rd. abgeht: ein Felsmassiv, auf dessen Flächen Mineralien im Gestein für einen Farbrausch sorgen. Rot, orange, türkis-grün, pink. Sachlich betrachtet sind das Spuren von Eisenoxiden, Bauxit, Chloriden etc. Von hier geht es erst den Loop wieder retour, dann weiter den CA 190. Sand türmt sich auf einmal auf: die Mesquite Flat Sand Dunes. Die Sahara lässt grüßen, allerdings nur auf wenige Kilomter. Die Mesquite Flat Sand Dunes sorgen für Lichtspektakel, je nachdem wie die Sonne den Sand anlacht oder nachts ein voller Mond. Der Wanderweg durch die Dünen ist hin und retour gut drei Kilometer und beschwerlich.

Entlang der Dünen Mesquite Flat Sand Dunes führt die CA 190 E raus aus Death Valley und Kalifornien und zurück in die Mojave von Nevada auf die NV 374 nach Beatty; hier über Nacht im Stage Coach Hotel & Casino.

Geisterstadt Rhyolite und ihr Totem Foto Ulrike Wirtz 9880
Eine Stadt erst hoher Blüte, dann schnellen Zerfalls – Rhyolite ist heute Geisterstadt Foto Ulrike Wirtz

Kulissen-Wechsel: Nahe Beatty wartet ein Relikt von Menschenhand: die Geisterstadt Rhyolite Ghost Town. Wie der Name schon sagt, nur Geister wohnen jetzt noch in den zerfallenen Häusern aus der Blütezeit von rund 1905. Ruinen und Geschichten einstiger Bewohner lassen sich erkunden. Weiter nördlich folgt der Stopp im einstigen Goldgräberstädtchen Goldfield, weil im Ort neben rund 200 Einwohnern noch metallene Geister wohnen und was für welche: Autowracks als Gesamtkunstwerk von Menschenhand.

INternational Car Forest Mojave Foto Ulrike WIrtz 0064
Mit Autowracks treibt die Mojave seltsame Blüten Foto Ulrike Wirtz

Die Wracks wurden von kreativen Köpfen mal kopfüber einzementiert oder im Boden eingegraben. Oder die Künstler haben die zerbeulten Auto-Boliden hoch auf andere Wracks positioniert. Das Arrangement beschreibt sich als Galerie der Kunst, nennt sich auch einen Skulpturengarten und fordert Respekt für die Künstler. Alles d’accord und einen Umweg wert.

Der nächste Stopp ist der Tonopah Historic Mining Park und erzählt, wie in Rhyolite und anderswo die Minengesellschaften ihr Geschäft betrieben haben, wenn sie der Wüste ihre Schätze abtrotzten, wenn sie Backofentemperaturen hin oder her nach Bauxit oder Gold und Silber schürften. Manche Firmen tun es immer noch oder tun es wieder. Dass dabei damals auch vierbeinige Mitarbeiter halfen, ist eine ganz andere Geschichte – mit Folgen für die Fauna bis heute. Die lassen sich unterwegs leibhaftig erleben. Die Vierbeiner waren Esel.

Esel_Burro_in-der-Mojave_Foto_Ulrike_Wirtz_9802.jpg
Früher Lastenesel, heute verwildert – Burro heißen sie und sind manchmal zutraulich Foto Ulrike Wirtz

Genannt Burros. Sie wurden damals als Zugtiere und Lastenträger eingesetzt, leben nun verwildert in der Mojave. Und siehe da, ab und an kreuzen sie irgendwo im Nirgendwo auf einmal den Weg und sehen einen niedlich an. Sie lassen eine gewisse Nähe zu. Aber Füttern veboten und Jagen auch.

Die heutige Etappe führt von Beatty nach Tonopah. Der Ort auf 1843 Höhenmeter hat – na klar – ein Casino, eine Brauerei und mit dem alten Mizpah Hotel einen coolen Stopp zum Übernachten.

Tonopah wirkt fast verträumt, dabei herrscht im Ort mit gut 2.000 Einwohnern für die Mojave relativ viel Leben. Gegründet anno 1901, pflegt Tonopah bis heute seine guten Verbindungen zur Air Force und seine starke Vergangenheit als Zentrum der Schürfgebiete in den Bergen. Der legendäre Law-&-Order-Man Wyatt Earp soll seinerzeit vor Ort einen Saloon unterhalten haben. Das Mizpah Hotel, erbaut 1905, war dereinst das höchste Gebäude in ganz Nevada – mit gerade mal fünf Stockwerken. Lang, sehr lang ist das her. Längst haben Las Vegas‘ Hotels diese Höhe gesprengt. Das Mizpah hat dagegen seinen Charme als historische Herberge mit dem Luxus damaliger Zeit erhalten und angenehm ergänzt um heutigen Wohnkomfort.

Mizpah Hotel mit Bar - alles im Glanz alter Eleganz Foto Ulrike Wirtz 0216
Das Mizpah Hotel mit Bar glänzt in alter Eleganz Foto Ulrike Wirtz

Morbides strahlt Tonopahs alter Friedhof aus. Spuken soll es im daneben liegenden Clown Motel, 100 North Main Street, laut Eigner das furchterregendste Motel der USA. Andere zieht es gleich in die Tonopah Brewing Company, 315 South Main Street, auf ein, zwei, drei Bier nach all dem Staub der Wüste; und dazu Burger oder Steak. Auf die Stärkung folgt das Sternegucken, schließlich hat Tonopah einen offiziellen Dark Sky – perfekt für den letzten Abend des Road-Trips retour Las Vegas, wo wieder ein einziges nächtliches Lichtermeer wartet. Dark Sky ist auch ein Titel für Orte/Regionen, wo allein Sterne, Mond und Milchstraße bei Nacht funkeln. Davon hat die Mojave etliche.

Ein Paradies für Sternegucker

Am Firmament herrscht tiefe Dunkelheit, keine künstlichen Beleuchtungen stehlen dem Himmel und seinen Gestirnen die Schau. Ein Faszinosum und eine Story für sich, liegt nun der Fokus auf Ufos am nächtlichen Himmel. Schließlich ist die Area 51 nicht mehr weit, versteckt sich am Weg der letzten Etappe. Achtung – die Area steht für Verschwörungstheorien, Legendenbildung und Utopie. Anders als der bisherige Road-Trip durch die Wüstenei der Mojave, wo vieles zwar ungewohnt-fremd, doch von dieser Erde ist.

Die letzte Etappe führt 250 Kilometer via NV 375 South von Tonopah über Rachel nach Las Vegas. Vorbei an der Nellis Air Force Bombing and Gunnery Range und der berühmt-berüchtigten Area 51, wo angeblich Ufos und Aliens gesichtet wurden. Daher heißt der 375 auch Extraterrestrial HW.

Das Gebiet der Area 51 wird total abgeschirmt, wurde lange Zeit durch diverse US-Regierungen verleugnet und gehört zur Luftwaffen-Basis Nellis Air Force Bombing and Gunnery Range, die Testgelände für Militärisches und sowieso Sperrgebiet ist. Die Basis liegt nahe dem Örtchen Rachel mit kaum 50 Einwohnern am NV 375; Rachel befindet sich damit am nächsten zur ominösen Area. Die einzige Kneipe im Ort ist das Little A’Le’Inn, das seine Geschäfte ganz aufs Außerirdische verlegt hat, alles Mögliche samt Alien-Masken feilbietet, nebst Möglichkeiten zu übernachten.

Little_A'lie' Inn  Foto_Ulrike WIrtz 0414
Das Little A’Le‘ Inn ist touristische Infrastruktur am Extraterrestrial HW nahe Area 51 Foto Ulrike Wirtz

Obschon sich Ufos und Aliens bisher nicht nachweislich eingefunden haben, lockt die wüste Story darum jedes Jahr aufs Neue Menschen in die Gegend. Der Deutsche Jörg Arnu erzählte der FAZ jüngst seine Sicht der Dinge (Ausgabe 3.5.2025). Er kam laut FAZ 1998 erstmals als Besucher her. Und direkt faszinierten ihn die Dunkelheit der Wüste und ihr Sternenhimmel. Er kannte damals auch schon die Erzählungen zu Außerirdischen. Später bezog der Elektrotechniker und Software-Entwickler ein Haus in Rachel nur wenige Kilometer entfernt von Nellis Basis und Area 51. Arnus Erkenntnisse nach all den Jahren, in denen er Flugbewegungen, Lichter und Überschall-Geräuschkulissen vor Ort beobachtet hat: „Die Area 51 hat mit Ufos und Aliens nichts zu tun.“

HW_375-East-Extraterrestrial_Foto_Ulrike_Wirtz_0377.jpg
Den Highway nahe Area 51 reklamieren Außerirdische für sich, aber Erdlinge welcome Foto Ulrike Wirtz

Wie er alles sieht und was er beobachtet, hält Arnu auf seiner Website dreamlandresort.com fest: „Das Sperrgebiet ist ganz eindeutig Testgelände für Air Force und Navy.“ Offiziell enttarnt ist die Area 51 als Teil der Basis ohnehin, seit Barack Obama in seiner zweiten Amtszeit ihre Existenz offiziell einräumte. Und Ufos bei Rachel am Straßenrand? Alles Erzählstoff und Touristen-Attraktion und wenn, dann nur Attrappen. Bisher jedenfalls. Die Super Bloom unterwegs war dagegen real.

Websites und weitere Info

Allgemeine Besucher-Info zu Nevada http://travelnevada.de. Zum Tourenanbieter Bindlestiff in Las Vegas www.bindlestifftours.com

Konkretes zu: Mojave National Park Area www.nps.gov/moja. Zum Red Rock Canyon www.redrockcanyonlv.org Zur Mountain Spring Ranch https://parks.nv.gov/Mountain Zu Death Valley National Park, Furnace Creek und Badwater Basin https://www.nps.gov/deva Zu Tonopah www.tonopahnevada.com Zur Rhyolite Ghost Town www.rhyoliteghosttownnevada.com Zum International Car Forest of the last Church https://travelnevada.com/Arts.culture Sowie Tonopah Historic Mining Parc www.tonopahminingpark.com Zu Dark Skies und Sternegucken in Nevada: https://travelnevada.com/stargazing. Zum Amargosa Opera House www.amargosaoperahouse.org; über Becket’s Geschichte berichtet auch eine Filmdokumentation und gewann 2003 einen Emmy.

Die Hotels auf dem Road-Trip: das Pahrump Nugget Hotel & Casino www.goldencasinogroup.com; das Stage Coach Hotel & Casino in Beatty https://stagecoachhotelandcasino.com; das Mizpah Hotel in Tonopah www.themizpahhotel.com

Zum Regen in der Mojave: Durchschnittlich fallen fünf Zentimeter, damit wesentlich weniger als in anderen Wüsten. Gelegentliche Gewitter mit heftigem Regen sind speziell im Spätsommer möglich. Historische Überschwemmungen gab es zuletzt im August 2022; alle Straßen mussten geschlossen worden, Autos wurden weggespült oder unter Erdreich begraben. Es gab keine Rückmeldungen von Verletzten.   

Ähnliche News

Shopping Basket
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner