„Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt, …ziehen die Fischer mit ihren Booten aufs Meer hinaus“, schwärmte Rudi Schuricke schon Ende der 1940er Jahre von der Romantik der Amalfi-Küste. Schon zur Zeit der alten Römer war die Amalfiküste mit den Inseln Capri, Ischia und Procida beliebtes Erholungsgebiet.
Die Landschaft hat nichts an Reiz verloren. “Da, wo die Zitronen blühen”, war schon für Johann Wolfgang von Goethe ein faszinierender Aspekt des “Dolce Vita” Italiens. Südlich der chaotisch-faszinierenden Stadt Neapel liegt die Amalfiküste im Süden der italienischen Halbinsel von Sorrent in der Region Kampanien. Mit ihren steil aufragenden Felsen, einer zerklüfteten Uferlandschaft mit vielen kleinen Stränden und pastellfarbenen Fischerdörfern Positano und Amalfi ist die Region ein legendäres Urlaubsziel.
Anantara Convento di Amalfi Grand Hotel
Mein Weg führt mich von Rom über die E45 vorbei an Neapel und Pompei in 280 Kilometern nach Amalfi. Kaum in Sant’Egidio del Monte Albino in Küstennähe angekommen erstrecken sich allerdings noch 30 Kilometer heftigster Serpentinen, teils sogar einspurig, über die Monti Lattari bis zur Ankunft in Amalfi. Auf der Suche nach dem Anantara Convento di Amalfi Grand Hotel eröffnet sich allerdings eine von Touristen völlig überfüllte Uferpromenade. In Richtung Positano dann der überraschende Felseneingang zu einem in die Klippen gebauten Kapuzinerkloster aus dem 13. Jahrhundert.
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Zwei Lifte führen mich direkt auf das Niveau der Katakomben des alten Klosters. Dies wurde allerdings schon in den 1920er Jahren teils durch einen Anbau zu einem Hotel umfunktioniert. “Vor zwei Jahren ist hier dann das Anantara eingezogen”, erklärt die deutsche Hoteldirektorin Estelle Vassallo. Was für ein Ausblick von der Terrasse unter alten Zitronenhainen auf den Hafen von Amalfi, die Steilküste mit den bunten Fischerhäuschen und das türkisblaue Thyrrenische Meer.
In meinem chic renovierten Zimmer oberhalb des Dachs der alten Klosterkirche entschädigt eine Panoramaterrasse mit Whirlpool für die anstrengende Anreise durch die kurvigen Berge. Anantara hauchte einem der Wahrzeichen der Amalfiküste neues Leben ein: Das Fünf-Sterne-Hotel in den Bergen von Amalfi ist ein schönes Beispiel für ein liebevoll renoviertes historisches Bauwerk.
Unterkünfte der Mönche
“Fast alle unserer 52 Suiten und Zimmer, die 2023 komplett renoviert wurden, haben einen direkten Blick aufs Meer. Alle sind klimatisiert und in hellen, neutralen Tönen gehalten”, schwärmt Marketing-Managerin Francesca La Rosa. Ursprünglich waren es die Unterkünfte der Mönche, deren feierliche Schlichtheit bewahrt wurde, aber dennoch mit luxuriösen Elementen ausgestattet sind. Über die Restaurant-Terrasse wandeln wir durch alte Zitronenhaine bis zum in den Fels gehauenen Pool am Ende.
“Ruhe und Glückseligkeit” finden Gäste bei entspannende und pflegende Therapien mit Zitronenessenzen und Zitrusölen, um Gleichgewicht und Wohlbefinden wiederherzustellen, während der Blick über das Mittelmeer schweift. Ruhe, Ausgewogenheit und eine gewisse Demut überkommt mich ohnehin bei der Besichtigung des alten Kloster-Gemäuers unter Führung des hier noch als letztem Kapuzinermönch verbliebenen Pater Markus. Er steht auch sonst als Gesprächspartner mit Rat zur Verfügung.
Calamaretti, Carpaccio, Cannelloni
Im Hauptrestaurant Dei Cappuccini genießen die Gäste Menues und à la carte-Angebote von Küchenchef Claudio Lanuto. Der Küchenchef verwöhnt seine Gäste neben traditioneller und regionaler Küche mit Calamaretti, Carpaccio, Cannelloni (nach uraltem Hausrezept) und Risotto al Pesto gerne noch mit Trilogien fantastischer Desert-Kombinationen. “Demnächst”, so verrät Pater Markus, “werden wir auch wieder den alten Klostergarten rekultivieren und wieder unsere eigenen Gewächse und Kräuter für unsere Küche verwenden.”
“Weg der Götter”
In einem 15minütigen Gehweg erreicht man den Dorfkern von Amalfi, der mit seinen verwinkelten steilen Gässchen und Treppen ein anspruchsvolles Sightseeing bedeutet, wenn man den Massen, die sich auf der Hauptstrasse schieben, irgendwie entgehen will. Kaum entgehen kann man diesem Zuspruch à la Venedig auch leider auf dem “Weg der Götter” nicht. Schon zum Sonnenaufgang lagern Hunderte am Start dieses bei den Einheimischen als Sentiero Degli Dei bekannte und berühmte Wanderweg der Amalfiküste. Bei dieser spektakulären Wanderung entlang der Lattari-Berge hat man allerdings einen atemberaubenden Blick auf das charmante Dorf Praiano, die sorrentinische Halbinsel, den Li Galli-Archipel und die Insel Capri in der Ferne.
Ganz in der Nähe in den Bergen befindet sich auch das Dörfchen Ravello, seit Jahren berühmt für seine anspruchsvollen Musikfestivals. Der schönste Strand der Amalfiküste ist die Spiaggia di Cetara im gleichnamigen Fischerstädtchen, westlich von Salerno. Hier locken türkisblaues Meer, feiner, weicher Sand und das authentische Flair der Amalfiküste – die perfekte Kombination für einen einmaligen Badetag am Thyrrenischen Meer, nach dem der Gast sich anschließend bestens auf der Terrasse des Anantara Convento di Amalfi bei einem hauseigenen Zitronenlikör entspannen kann.