Neben der “Köchin des Jahres” Douce Steiner, deren traditionsreicher „Hirschen“ in Sulzburg im Markgräflerland liegt, zeichnet der Restaurantführer Gault & Millau diesmal insgesamt acht Frauen für ihre besonderen Leistungen aus. Eine Reminiszenz an viele vergangene Jahre, wo Frauen am Gastro-Herd meist irgendwie “untergebuttert” wurden. Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt: Der feministische Absolutismus des Gault & Millau hat allerdings das “Geschmäckle”, maximale mediale Aufmerksamkeit zu erregen.
In der höchsten Kategorie der Restaurants, bewertet mit fünf roten Hauben, die für den Gault & Millau zu den besten Häusern der Welt zählen, gibt es einen Zuwachs: Torsten Michel von der „Schwarzwaldstube“ im Hotel Traube Tonbach leistet nun Joachim Wissler vom „Vendôme“ in Bergisch-Gladbach, Christian Bau vom „Victor’s Fine Dining“ in Perl an der Mosel und Clemens Rambichler vom „Waldhotel Sonnora“ in Dreis in der Eifel Gesellschaft. Küchenchef Robin Pietsch aus Wernigerode hat mit seinen Häusern “Zeitwerk” und “Pietsch” beim Restaurantführer Gault & Millau 2023/24 abgeräumt. Mit dem Pietsch erhielt er drei von fünf möglichen Kochhauben.
1000 Empfehlungen quer durch die Republik
Auch in der zweitbesten Kategorie der fünf schwarzen Hauben gibt es ein neues Gesicht. Es ist Jan Hartwig, der sein Münchner Restaurant nach seinem Vornamen benannt hat und dort seit dem ersten Tag ein spektakulär hohes Niveau hält. Er steht nun auf einer Stufe mit Sven Elverfeld („Aqua“, Wolfsburg), Christoph Rüffer („Haerlin“, Hamburg), Chris Rainer („Luce d’Oro“, Krün), Thomas Schanz („schanz. restaurant“, Piesport) und den Berliner Häusern von Sebastian Frank („Horváth“), Marco Müller („Rutz“) und Tim Raue („Tim Raue“).
Köchin des Jahres ist die großartige Douce Steiner, die seit 15 Jahren in ihrem Familienbetrieb „Hirschen“ im Markgräflerland südlich von Freiburg die Küche leitet. Laut Gault & Millau ein „einzigartiger Gunstort von südlicher Leichtigkeit und badischem Eigensinn“, dessen „klassisch grundierte Hochküche für das 21. Jahrhundert“ gefeiert werde. Auf den Plätzen zeichenen die Kritiker Cornelia Fischer (Weinstock, Volkach), Sarah Hackenberg (Victor’s Fine Dining by Christian Bau, Perl), Peter Hiller (Wolfshöhle, Freiburg), Alina Jakobsmeier (Pars, Berlin) sowie Sonja Wagner, Nico Heuer und Yannik Spielmann (Restaurant Hawara, Freiburg im Breisgau) aus.
Aufsteigerin des Jahres ist genauso Sigi Schelling, die sich als rechte Hand von Hans Haas im „Tantris“ mit ihrem eigenen Restaurant in München selbständig gemacht hat – und mit dem „Werneckhof“ zur Königin der bayerischen Kulinarik aufgestiegen.(dpa, FAZ, SZ, KStA) Der Gault & Millau 2023/24, der auf 900 Seiten 1000 Restaurantempfehlungen gibt, ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.