Piazza del Popolo

Exklusive Reisetipps Rom

»Vedi Napoli e poi muori! « – Neapel sehen und sterben, das auch von Goethe bei seiner Italienreise adoptierte Wortspiel, ist ursprünglich der süditalienischen Stadt Neapel gewidmete. Doch das Zitat wurde schon früh zur Liebesbezeugung an die römischen Metropole am Tiber. Es ist Ausdruck der Begeisterung, die den Reisenden überfällt, wenn er über die gepflasterten Gassen und Prachtstraßen Roms durchschreitet und überwältigt von den Eindrücken “sterben” will.

Was ist das besondere Flair der “Ewigen Stadt”? Ist es Caesar, Nero und die Macht des römischen Imperiums und ihrer Prachtbauten Kolosseum oder Pantheon, die seit Jahrhunderten die Pilger und “Cavallieri” auf Bildungsreise beeindrucken? Oder ist es etwa der “Heilige Stuhl”, der Petersdom und die unzähligen Basiliken? Oder etwa die Kunst des Michelangelo Caravaggio oder die barocken Brunnen und Skulpturen (David) von Gian Lorenzo Bernini?

Fontana-die-Trevi
Fontana-die-Trevi
Rundblick Kolosseum

Wer sich in Demut von Denkmal zu Denkmal und von Fresko zu Fresko schleppt und den Atem der Geschichte auf den müden Sklaven-Schultern verspürt, saugt trotzdem die unvergleichliche Leichtigkeit des römischen “Dolce Vita” ein, Star-Regisseur Fellini lässt grüßen. Es ist eben diese Faszination, die von den Römern selbst ausgeht, die diese unglaubliche Atmosphäre aus buntem Leben und Genießen in der Stadt verströmt: Was erlaube Marcello Mastroanni und Anita Ekberg im Trevi-Brunnen?

Andiamo Ragazzi

Angekommen auf dem Platz der “Santa Maria Maggiore” in einem fünfstöckigen Patrizierhaus mit monströsem Eingangsportal aus vier Meter hohen, uralten Eichenflügeltüren, treten wir in ein Atrium mit Marmortreppen und ruckelnden Aufzügen Baujahr 1920. Eine riesige vier-Zimmer-Wohnung bietet reichlich Platz für vier bis sechs Personen.

Haus an der S. Maria Maggiore
Haus an der S. Maria Maggiore
S. Maria Maggiore
S. Maria Maggiore

Das Viertel zwischen Palatino, dem zentralsten der sieben Hügel Roms, und der Stazione Termini, dem Hauptbahnhof, ist zentraler Platz aller touristischen Sehenswürdigkeiten von der Spanischen Treppe, über die Fontana die Trevi bis zum Kolosseum. Eingerahmt wird dieser Touristenspot von den lässigen Vierteln San Lorenzo und Monti. Hier kann man auf und ab Straßencafés und kleine Läden abklappern und stößt etwa in der Via Baccina auf den versteckten Mercato Monti.

Dort wird noch typisch Obst, Fisch und Gemüse aus der Region feilgeboten und natürlich auch die berühmten frischen Teigwaren gemacht. Da bleibt noch die Zeit für einen kleinen Caffè (Espresso 1,50 €) oder Cappuccino.

Rom sehen und lieben - Mercato Monti
Mercato Monti

Rom sehen – Take the Bus

Was nicht unbedingt per pedes bewältigt werden soll, kann nicht besser als mit dem Bus in Angriff genommen werden. Während der Fahrt tauchen an fast jeder Ecke Gärten, Häuser und Sehenswürdigkeiten auf, die man ansonsten sicher nicht auf dem Zettel hat. Sinnvoll dazu ist das Metrebus-Ticket für die Reisetage.

Rom verfügt auch über drei U-Bahnlinien, die jedoch kaum den gleichen Spaß vermitteln. Rundfahrten mit den verschiedenen Hop-on-hop-off-Bussen sind praktisch, um die vielen Sehenswürdigkeiten abzuklappern, Achtung jedoch auf dem Oberdeck: In den Alleen ragt so mancher Ast doch ziemlich weit nach unten.

Definitiv gewöhnungsbedürftig ist, dass Einem auch mit einem City-Pass kaum freier Einlass ohne Warten gewährt wird. Ohne Reservierung geht gar nichts. Das mag beim Vatikan, teils Wochen im voraus, und beim Kolosseum, meistbesuchte Attraktion Europas, noch angehen. Aber auch bei anderen Sehenswürdigkeiten und Museen ist nachmittags der Besuch wegen “Überfüllung” meist nicht mehr möglich.

Rom sehen – Shoppen auf dem Corso

Eingangsportal Piazza del Popolo

Wer unbedingt Meter zum Shoppen machen will, kann das auf der Einkaufsmeile Via del Corso von der Piazza del Popolo durch das Centro Storico bis zur Piazza Venezia. Das Schönste daran sind die fantastischen Plätze am Anfang und am Ende und die zwei beeindruckenden Basiliken Santa Maria und San Giacomo am Wegesrand. Exklusivere Adressen und Alta Moda gibt es hingegen an der Piazza di Spagna, an der Spanischen Treppe.

Unnötig alle bekannten Sehenswürdigkeiten Roms aufzuzählen, was deren eindrucksvolle und überwältigende Pracht keineswegs schmälert, ganz im Gegenteil. Natürlich gibt es aber, wie überall, Orte, Prachtbauten und Kunst, die beim Sightseeing nicht unmittelbar im Vordergrund stehen. Und davon gibt es in Rom unglaublich viele, die neben den großen Attraktion ebenfalls bestehen. So beispielsweise das Zisterzienserkloster Tre Fontane von 1140 außerhalb der Stadt-Mauern in einem Tälchen, der Via Acque Salvie.

See im Park Villa Borgese
Pavilion Villa Borgese

Ein Hort der Ruhe und Entspannung, um das Gewimmel der Großstadt einmal kurz hinter sich zu lassen. Dazu zählt sicher auch der Park der Villa Borgese, mit seinem berühmten Museum und den dort verstreuten Skulpturen. Am Wochenende lagern hier die Römer zum Picknick mit Bruscetta und Prosecco ganz “casuale” neben dem piekfeinen Dressurpark einfach auf dem Rasen.

Hotspot über Rom

Blick über Rom_(eurowings)
Blick über Rom (eurowings)

Wer sich noch was ganz Besonderes gönnen möchte, der fährt nach dem Fußmarsch vom Vatikan zum Castel Sant’ Angelo mit dem Klein-Bus vom Viertel Ponte aus nach Trastevere. Dieser schlängelt sich dann über Serpentinen auf einer Privatstraße hoch nach Garibaldi (ein berühmter römischer Freiheitskämpfer).

Dort findet sich, mit dem Denkmal und dem Parco Belvedere Fornaci im Rücken, der absolute Hotspot: ein sagenhafter Blick über Rom, Cocktail-Bar inklusive. Anschließend fährt es sich bequem durch ein pompöses Villenviertel bergabwärts nach Trastevere weiter, wo sich der Tag trefflich beschließen lässt.

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Aperol und Campari

Höchste Zeit, sich mit den kulinarischen Höhepunkten des römischen Lebens zu beschäftigen. Natürlich gibt es überall Pizza und Eis, aber da haben sich schon Legionen von Genießern dran abgearbeitet, ohne zu einem generellen Ergebnis zu kommen. Sämtliche Empfehlungen unterliegen wie überall der Prüfung mit eigenem Sachverstand und Geschmack. Aber Aperol Spritz und Campari sind die ungeschlagenen Opener für gemütliche Stunden.

Antipasti, Pasta Casa, Secondi e Dolci

Dann allerdings öffnet sich das Tor zum Himmel der Genüsse: frische Teigwaren wie Ravioli mit köstlichen Füllungen aus Ricotta und Spinat, Strozzapreti, Tonnarello und Tagliolini mit Saucen wie Sugo di Coda, eine Ochsenschwanz-Bolognese, begleitet von Pecorino Romano, oder doch die unvergleichliche Carbonara mit Guanciale, ein luftgetrockneter Speck aus der Schweinebacke .

Carciofo-fritto
Carciofo-fritto
Carbonara-mit-Guanciale
Carbonara-mit-Guanciale

Und dann gibt es da noch die herrlichen Vorspeisen neben den Üblichen: Carciofo fritto, frittierte Artischocken mit Knoblauch, oder frittierte Gnocchi mit Pecorino, schwarzem Pfeffer und Pistazien, um nur Einige zu nennen. Polpette, Fleischbällchen in Tomatensugo, und Arancini, frittierte Reisbällchen mit Füllung, gehören zum Standard der L’Osterien.

Wer möchte, kann natürlich auch eine pizzaähnliche Pinse mit Mozzarella, Trüffel und Salsiccia probieren. Dazu einen eiskalten weißen Pecorino Bio aus den Abruzzen oder einen Primitivo aus Puglia. Einfach köstlich!

Rom sehen – Abhängen in Trastevere

Come-Na-Vorta-in-Trastevere
Come-Na-Vorta-in-Trastevere
Frische-Ravioli-in-Arbeit
Frische-Ravioli-in-Arbeit

Angesagtes Viertel zum Ausgehen und Essen ist beispielsweise Trastevere (trans tiberim) am westlichen Tiberufer und Testaccio am anderen Ufer. Dort kommt man einfach nicht an der L’Osteria Nannarella von 1930 an der Piazza di S. Calisto vorbei. Eindeutig festzustellen an der Frequenz der einheimischen Gäste und der üblichen Schlange beim Einlass. Alternativ bietet sich in den Sträßchen des In-Viertels auch das Come ‘Na Vorta in der Vincolo de Cinque an.

Vergeblich bleibt allgemein der Versuch, telefonisch einen Tisch zu reservieren. Das Warten wird einem allerdings charmant versöhnt mit einem kleinen Prosecco und, wenn man Glück hat, mit coolem Jazz einer Straßen Combo aus richtigen Könnern. So bluest “Sunny” von Bobby Hepp durch die winkligen Gässchen, und die Welt ist wieder schwer in Ordnung.

Combo in Trastevere
Combo in Trastevere
Austern-zur-Wahl
Austern-zur-Wahl

Ist Rom das bessere Paris?

Nach dem Essen, es wird erwartet, dass der Gast rasch den Tisch wieder freigibt, bietet das Viertel wirklich alles an kleinen Bars mit und ohne Musik und für jeden Geschmack. Hier pulsiert das bunte Leben, ohne jedoch den Hauch von Abzocke zu versprühen. Auf dem Nachhauseweg empfiehlt sich ein Abstecher auf die Fußgängerbrücke Ponte Sisto, wo allabendlich Straßenmusiker ihr Publikum mit Rock’n Roll Chartbrakern zum Mitsingen begeistern. Und, was ist es nun, was den Unterschied zu anderen Metropolen ausmacht? Es ist eben diese Mischung aus einfachem, süßem Genuss und Lebensfreude, die mediterrane, seidige Luft, gepaart mit dem Hauch der stolzen römischen Geschichte, die Rom so unvergleichlich macht.

Info-Kasten

Anreise

Für die meisten Besucher wird die Anreise wohl über den Flughafen Leonardo da Vinci in Fiumicino (FCO), 32 km von der City Roms entfernt, erfolgen. Praktischerweise geht von dort der Leonardo-Express für 14 Euro direkt in die City zur Stazione Termini (Hbf), es fährt aber auch ein Bus für ca. 6 Euro. Die Taxi-Kosten sind pauschal auf den Wagentüren außen ausgewiesen, ca. 50 Euro. Es lohnt sich das Ticket Metrebus für alle Reisetage.

metrebus_Ticket
metrebus_Ticket

Sehenswürdigkeiten

Mit “Rom sehen und sterben” ist es nicht weit her, wenn Sie nicht weit vorher einen Einlasstermin vereinbaren. Das gilt für den Vatikan mit seinen verschiedenen Attraktionen und für das Kolosseum ebenso, wie für die meisten anderen Highlights wie Pantheon, Forum Romanum oder Museen und Ausstellungen. Ein City-Pass macht daher Sinn, wird aber von der Praxis vor Ort überholt, da nachmittags kaum noch Besucher zugelassen werden.

Strategie

Mit dem Bus sieht man Rom am besten und es ist relativ preiswert. Tatsache ist jedoch, dass auch bei genauer Planung pro Tag leicht ca. acht Kilometer zu Fuß absolviert werden. Und das geschieht zumeist auf hubbeligem Kopfsteinpflaster. Daher ist vernünftiges Schuhwerk dringend erforderlich.

Genießen

Natürlich sitzt der Römer zum Essen und Trinken draußen. Tische reservieren ist telefonisch kaum möglich, man stellt sich eben lieber an. Schlau ist, sich Zeiten zu wählen, die nicht sosehr von den Einheimischen bevorzugt werden. Wobei die Römer abends nicht so spät essen, wie die Spanier.

Abreise

Erstaunlicherweise sind die kritischen Sicherheitskontrollen vor dem Abflug in Fiumicino bestens organisiert. Zügig werden Gruppen zum Scanner vorgelassen, wo es eigene Standorte zum Sortieren der Habseligkeiten gibt, ohne die Schlange zu behindern. Die Scanner-Schalen kommen frisch desinfiziert aus dem Automaten und das Personal ist ausnehmend freundlich und hilfreich. Was für eine schöne Überraschung!

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