Madeira spielte in einem der alten Sissi-Filme eine tragende Rolle – als Ort der Genesung für die todkranke Kaiserin Österreichs. Die heilenden Kräfte auf der portugiesischen Insel wurden vor allem dem Traumklima des ewigen Frühlings zugeschrieben. Das bringen die subtropische Lage vor Afrikas Westküste – vier Flugstunden von Deutschland nördlich der Kanaren – und der Golf-Strom mit sich und lassen auch die exotische Blumenpracht wachsen und gedeihen, ob Kamelien, Orchideen oder Calla-Stauden.

Dafür wird Madeira auch Blumeninsel genannt, lässt auch Kreuzfahrtschiffe anlanden und ihre Gästeschar ausschwärmen. Denen lässt sich gut entkommen – auf Wandertour, gerade auch im Herbst, wenn zugleich das Meer noch von der Natur wohlig temperiert zum Baden einlädt – jedoch nur auf der Nachbarinsel Porto Santo, die per Fähre oder Kleinflugzeug erreichbar ist.

2000 Kilometer Routen

Auf Madeira warten dagegen keine Strandspaziergänge, sondern 2000 Kilometer Routen bis hinauf in alpine Sphären mit bis zu gut 1800 Meter hohen Gipfeln. Die Wanderer begleiten Wasserfälle, Aussichten auf steile Klippen oder die grünen Terrassen landwirtschaftlicher Anbauflächen. Dazu gehören auch die Flächen für Trauben, aus denen die Desertweine Madeiras entstehen und die traditionell im August/September geerntet werden.

Die Flora macht die Insel grün, schroffe Berge bestimmen ihr Zentrum. Grün sind auch die Relikte der einst weitverbreiteten Regenwälder auf Madeira – die finden sich nun nur noch im Norden des Eilandes und sind als Unesco-Welterbe geschützt. Ein Duft nach Lorbeer liegt hier in der Luft, Lorbeerbäume wachsen hier in großer Zahl. Wandernd erschließt sich auch die Herkunft eines anderen typischen Produkts der Insel: Zuckerrohr. Das bringt den entsprechenden Schnaps hervor – der wiederum ein Bestandteil des Nationalgetränks Poncha ist und mit Saft von Orangen und Zitronen und Honig abgerundet wird. So viel Hintergrundwissen verführt geradezu, ihn zu verkosten.

Mit Seilbahn oder Korbschlitten

Der touristische Mittelpunkt Madeiras ist Funchal – mit gut 100.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt der Insel. Hier warten neben Gastronomie und Hotellerie historische Stadtviertel mit engen Gassen, mit Kirchen und Parks und eine ergiebige Markthalle. Und es warten eben viele Kreuzfahrttouristen, die das alles und viel mehr erkunden.

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Daher kann auch das Anstehen für eine Fahrt in einer der sieben Seilbahnen auf Madeira dauern. Stark frequentiert ist die hinauf von Funchal zum Dorf Monte, das am Hang auf rund 800 Meter Höhe liegt und einst angesagter Luftkurort war. Im 700-Seelen-Dörfchen wartet aber vor allem der Tropische Garten Monte Palace nicht nur mit einheimischer exotischer Blumenpracht.

Zu bestaunen sind hier nämlich auch die typischen Kachelbilder namens Azulejos oder japanische Gartenkunst. Von der Höhe geht es per Bahn, Bus oder Taxi oder für Wanderer zu Fuß wieder hinunter. Etwas abenteuerlich und wie schon im 19. Jahrhundert möglich: die Abfahrt in einem Korbschlitten aus Weidenholz mit einem der sogenannten Carreiros am „Steuer“.

Die Korbschlitten waren immer schon Transportmittel für Güter und Menschen. Und selbst von der Kaiserin Sisi behaupten manche, sie hätte eine solche Schlittentour gemacht.

Wichtige Websites und weitere Info

Spezielle Seiten zu Madeira sind: www.madeiraallyear.com/de; www.visitmadeira.com

Visit Madeira. Für ganz Portugal und auch für Madeira: www.visitportugal.com/de