Auf der größten deutschen Design-Veranstaltung Passagen präsentieren sich Design, Architektur und Innenarchitektur im urbanen Kontext – und bieten eine Plattform für aktuelle Strömungen von Wohnen, Design und urbanen Trends. Architekten und oder junge Netzwerke für Interior Design, Institutionen oder spannende Newcomer, auf den Passagen 2025 präsentieren spannende Einblicke in aktuelle Designs und Möbelstücke.
Bocca Soffa Studio65, Klassiker im Quest-Hotel
Bounce Chair von Bietenholz aus dem 3-D-Drucker
Trotz der Absage der diesjährigen Möbelmesse IMM Cologne finden die Passagen an über 100 Locations vom 10. bis 16. Januar über die Stadt verteilt trotzdem statt. Wohnen bleibt zweifelsohne ein wesentliches, weiterhin be-greifbares Element des Menschseins. Die Plattform bietet Raum für aktuelle Strömungen von Wohnen, Design und urbanen Trends.
Passagen Design Publikum
Flexibles Regal von Pappe.Fichte.Fertig.
Design im Kontext der Moderne
Neben Ausstellungen und Inszenierungen zu Möbel, Accessoires oder Beleuchtung gibt es bei den Passagen Happenings wie Konzerte, Vernissagen und weitere Veranstaltungen, ein wahrer Pilgerort für Design-Touristen. „Köln ist nach wie vor eine wichtige Design-Stadt mit einer gewachsenen Szene, neue kommen immer nach, auch weil es hier Hochschulen mit Design-Studiengängen gibt“, sagt Passagen-Gründerin Sabine Voggenreiter dem Kölner Stadt-Anzeiger. Köln sei nach wie vor eine wichtige Design-Stadt mit einer gewachsenen Szene, neue kommen immer nach, auch weil es hier Hochschulen mit Design-Studiengängen gibt.
Lampe von Buschfeld im Machwerkhaus
Design-Besucher bei den Passagen
Auch die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie spielen bei den Passagen eine Rolle – ebenso beleuchten Veranstaltungen, Ausstellungen & Aktionen die ganze thematische Vielfalt, die sich unter Begriffen wie Transformation, Populärkultur, Ästhetik oder Urbanismus versammeln lässt.
Alljährlich – seit 2002 – öffnet die Dutch Design Week in Eindhoven ihre Tore. Heuer vom 19. bis 27. Oktober. Und wieder pilgern an Form & Function Interessierte aus aller Welt in die holländische Universitäts- und Wirtschafts-Metropole. Die Dutch Design Week, kurz DDW, bietet Ausstellungen mit Vorführungen von Experimenten für interessierte Laien und genauso Vorträge und Talk-Runden für Design-Profis zu beruflichen Perspektiven. Auf der internationalen Plattform für innovatives und richtungsweisendes Design stellen sich verschiedenste Bereiche vor, ob nachhaltige Stoffentwicklungen auf Recycling-Basis oder Avantgarde-Formsprache für Dinge des Alltags. Die Rolle von Design wird analysiert und diskutiert, Expertisen werden ausgetauscht – sowohl in technischer Hinsicht als auch zu Effekten auf die Umgebung und die Gesellschaft.
Design-Metropole Eindhoven durch Campus und Historie. Gekonnt auch das architektonische Nebeneinander von alt und neu Foto Ulrike Wirtz
Der Anspruch der DDW an sich selbst ist hoch, getrieben durch die Design Academy Eindhoven, durch den High-Tech-Campus der Eindhoven University of Technology und durch die Tradition der Stadt mit ihrer Technik-Historie. Hier in der ländlichen Provinz Brabant in der Stadt Eindhoven hatte vor allem einst Philips seinen Sitz, entwickelte sich zum internationalen Elektrik- und Elektronik-Konzern und legte den Grundstein für den heutigen Status als High-Tech- und Design-Schmiede. An Philips erinnert manches, am sichtbarsten das Klokgebow, eine frühere Werkshalle von Philips. Denn nach wie vor thront von weithin sichtbar auf dem Gebäude das Firmen-Logo, darunter die alte Uhr; und beides scheint über das einstige Werksgelände rundum zu wachen, auf dem nun Wohnungen entstanden sind und entstehen, flankiert von schicken Shops und Lokalen. Das alles bildet den trendigen Distrikt namens StrijpS. Und genau hier hält die DDW ihre neuntägige Veranstaltung ab, auch in den Hallen des Klokgebow.
Klokgebouw – einst Werkshalle von Philips, heute ein Hot Spot der DDW als Show-Room und mehr Foto Ulrike Wirtz
Zu den Besuchern gehören alljährlich neben interdiszplinären Design-Profis deren Berufsorganisationen sowie privat an künftigem Design Interessierte. Ihnen präsentieren sich moderne Form- und Function-Lösungen und neue Denkschulen. Dabei geht es der DDW ausdrücklich auch um eine bessere Zukunft und den dafür nötigen Wandel. Hier einige Beispiele von Programmpunkten, was es zu sehen und zu entdecken gibt: zum Beispiel unter dem Punkt Living Environment innovatives Mobiliar und Installationen für den Garten, hergestellt aus recyceltem Abfallmaterial. Oder unter dem Punkt Thriving Planet eine Kooperation zwischen Designer und Natur, um dem urbanen Hitzestress zu begegnen. Oder unter dem Punkt Pokka eine Chrom-Kreatur, die aufzeigt, wie sich die menschliche Verbindung aus digitaler Welt und evolutionärer Empathie fortentwickelt.
Übernachtungstipp: das Hotel Pullman Eindhoven Cocagne in zentraler Lage mit angesagter Bar, schickem Interieur und gutem Service. https://www.pullman-eindhoven-cocagne.com
Lokaltipp: das frühere Energiehaus von Philips und nun das für seine französisch-deutsche Küche bekannte Restaurant Radio Royaal. Sein Ambiente ist Industrie-Design pur der alten Zeit, verteilt auf 1300 Quadratmeter. https://radioroyaal.be
Gut essen, wo einst Energie erzeugt wurde – Restaurant Radio Royaal nahe Klokgebouw Foto Ulrike Wirtz
Was noch mehr: Eindhoven bietet Kultur und Shopping, auch jenseits des Department Store de Bijenkorf an der Piazza 1 in Downtown. Allein die Fassade des modernen Gebäudes in kunstvoller grüner Keramik lohnt den Besuch, gilt sie doch als ein Wahrzeichen der Stadt und als Symbol moderner Architektur. Drinnen hält der Bijenkorf hochwertige internationale Marken an Mode, Kosmetik etc. vor.
Mit grüner Keramik-Fassade1962 errichtet als Symbol der Moderne – das Warenhaus de Bijenkorf Foto Ulrike Wirtz
Die Attraktionen von Paris sind leicht zu entdecken, denn ihnen widmen sich Reiseführer en Masse. Den weniger bekannten schönen Seiten der Metropole an der Seine spürt ein neuer Bildband aus dem Schweizer Midas Verlag nach. Er liefert einen Leitfaden aus Fotos und Texten in animierender Optik, auf dass man sich am liebsten gleich auf den Weg machen und live mittendrin sein möchte.
Hier Fotos von Gassen und Gärtchen, von idyllischen Brunnen und Brückchen, dort Fotos opulent-alter Gemäuer und kleiner Cafés. Hier im Bild teure Läden und klassisch gekleidete Kellner, dort die Patisserie Odette, die Wein-Bar Le Comptoir, die eleganten Passagen Verdeau sowie Jouffroy. Hinzu kommen ausgearbeitete Spazierwege in Wort und Karten – in feinem Strich von Hand gemalt und nicht überladen. Sie skizzieren, was an Geschäften, Lokalen und schöner Architektur am Weg liegt.
Impressionen abseits des Mainstreams und stichhaltige Info Foto Siobhan Ferguson
Alles in allem verspricht der Bildband seinen Betrachtern und Lesern im Titel des Buchs: „Paris – wie es keiner kennt“. Selbst wenn das so nicht ganz stimmt, aber Lust aufs Entdecken und Erleben macht das Gesamtwerk allemal. Der Bildband aus Hardcover und mattem Papier hat 256 Seiten und hält mehr als 100 Tipps für außergewöhnliche Paris-Erlebnisse bereit.
Für das Oeuvre verantwortlich zeichnet die Fotografin Siobhan Ferguson, gebürtige Britin und wohnhaft in London. Sie bereist die Metropole Frankreichs seit vielen Jahren, widmet sich romantisch-verträumten Straßen und Plätzen in Nebenstraßen, spürt Einheimischen jenseits der Touristenströme nach und bewegt sich fern der gängigen Hot Spots, und seien sie nur wenige Schritte vom Hot Spot entfernt. Siobhan Ferguson ist Gründerin der etablierten Instagram-Accounts @prettycitylondon und – of course – @prettycityparis mit über einer Million Followers.
Pariser Savoir Vivre des Alltags Foto Siobhan Ferguson
Das praktische am neuen Bildband: Er ist zwar nicht leicht wie ein kleiner Reiseführer, aber leicht genug, um ihn unterwegs mitzunehmen. Und mit seinen Maßen passt er in einen kleinen Rucksack oder die mittelgroße Handtasche, während man auf seinen Spuren die Seine-Metropole und ihre anderen Seiten entdeckt. Also los geht’s – on y va.
Der Bildband aus dem Schweizer Midas Verlag kostet 25 Euro, hat die ISBN 978-3-03876-260-7 (Midas Collection) und ist seit Juli ’24 in 3. Auflage im Handel. Die Website: www.paris-web; Leseprobe: www.paris-lex
Wäre Käsemachen olympische Disziplin, mischten die Franzosen bei Gold, Silber und Bronze wohl mit. Denn Frankreich steht bekanntlich für den traditionell-meisterlichen Umgang mit diesen Produkten aus Milch. Umso besser passt das brandneue Musée Vivant du Fromage zu Paris, der Stadt an der Seine, und wirkt fast so, als schließe es eine lukullische Lücke in der an Gaumenfreuden reichen Metropole. Das Pariser Käsemuseum öffnete seine Tore am 14. Juni und das in einem schönen alten Gemäuer von 1639. Es liegt im historischen Viertel Notre Dame auf der L’Ile Saint Louis – die kleine Insel mitten in der Seine und mit schönen Brücken zum Rest von Paris verbunden – und ist nur 500 Meter zu Fuß entfernt von der ikonischen Kathedrale Notre Dame.
Neues Museum auf der alten Seine-Insel L’Ile Saint Louis nahe der berühmten Kathedrale Notre Dame Foto Musée Vivant du Fromages
Im Museum wird die traditionelle Käseherstellung demonstriert. Käsesorten aus den verschiedenen Regionen Frankreichs werden erklärt, ob Normandie, Ardèche oder Savoyer Alpen. Die regionalen Besonderheiten des Käsemachens in den jeweiligen Regionen stehen im Fokus, während die Besucher zugleich einiges über Land und Leute erfahren, ohne dorthin reisen zu müssen. Zum Beispiel der traditionelle Compté 24, 24 Monate gereift bei Marcel Petite im Keller eines alten Forts. Oder der für die Pyrenäen bekannte Bergkäse Tomme. Oder der berühmte feine Ziegenkäse Le Galet d‘ Albà tres aus der Normandie. Diese und andere Käsesorten der Regionen können verkostet und später auch im Museums-Shop erworben werden. Und in Work-Shops kann das Käsemachen erlernt werden. Und immer liegt die Betonung auf der traditionellen Kunst des Handwerks, die es zu bewahren und im besten Fall weiterzugeben gilt.
Käse aus Frankreichs Regionen ist weltberühmt; im Museum zeigen Profis, wie Käse nach alter Tradition entsteht Foto Musée Vivant du Fromages
Das Museum entstand in Privatinitiative und wird gemanagt durch die Gesellschaft Paroles de Fromagers Ltd. Zurück gehen Idee und Realisierung auf Pierre Brisson, der das ganze Projekt auch leitet. Angefangen hatte alles 2013: Damals startete Brisson in Paris ein Business mit seinem Wissen übers Traditionsprodukt, schulte Profis mit Käse- und Wein-Verkostungen in Warenkunde, hielt mit seinem Team Kurse ab, wie Fromage gemacht wird, und zog Profis im Metier heran. Dann erweiterte Brisson das Angebot mit Tastings und Kursen für jedermann, auch für Touristen.
Hinzu gesellte sich erst ein Laden für Käse, dann ein zweiter mit einer delikaten Auswahl an den feinen Milchprodukten. Brisson: „Ich hatte realisiert, dass in Paris schon viel organisiert wird, um regionale Weine zu promoten, aber nichts dergleichen bei Käse.“ Und woher seine Affinität zum Käse kommt: Er befasst sich seit Kindertagen damit, weil sein Vater in Molkereien zu tun hatte und Klein Pierre ihn oft begleitete. Inzwischen kommt seine Begeisterung Käsefreunden aus aller Welt in Paris zugute – nicht nur zu Zeiten von Olympia.
Hmmmm – einfach lecker – Käse made in France Foto Musée Vivant du Fromage
Und nicht nur Käse-Narren gönnen sich spezielle Angebote wie etwa die Gourmet Food Tour inklusive Museumsbesuch. Sie startet im Museum, führt über die Insel vorbei an schönen Häusern und macht am Weg Pausen in ausgesuchten Läden mit lokalen Spezialitäten und endet wieder im Museum – im Kellergewölbe aus dem 17. Jahrhundert, in dem etliche Käse reifen. Hier werden fünf verschiedene Sorten gereiften Käses probiert, dazu zweierlei Weine kredenzt. Das Ganze kostet für Erwachsene 105 Euro, für Kinder 70 Euro.
Websites und weitere wichtige Info
Die genaue Adresse des Museumslautet 39 Rue Saint-Louis en L’Ile, 75004 Paris. Hin geht es per Metro Linie (Ligne) 1 (Saint Paul) und Ligne 7 (Pont Marie) sowie per Bus. Der Eintritt ins Museum inklusive Tasting kostet für Erwachsene 20 Euro, für Kinder (5-14 Jahre) 13 Euro. Workshops kosten extra, die Gourmet Food Tour siehe oben. Weitere Details auf der Website musee-frommage-paris.com
Cornelius Völkers bringt auf die Leinwand, was viele für bildunwürdig halten: Schokolade, Meerschweinchen oder Bücherstapel. Der Düsseldorfer Maler zeigte seine scheinbar banalen Motive aktuell im Düsseldorfer Kunstpalast. Ob Mensch oder Meerschweinchen, Wolken, Bücher oder Blumen – so unterschiedlich sind die Motive des Malers Cornelius Völkers. Seine Bilder leuchten in kräftigen und bunten Farben. Die Bilder zeigen oft vertraute und alltägliche Dinge, die er aber in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Cornelius Völkers Schokolade
Meerschweinchen
Das Museum Kunstpalast am Düsseldorfer Rheinufer ist eine der wichtigsten Kulturinstitutionen des Rheinlands. Die Baugeschichte des neobarocken Gebäudes ist komplex. Nun konnten Sieber Architekten eine umfangreiche Sanierung der Dreiflügelanlage abschließen.
Kuppel im Düsseldorfer Kunstpalast
Es wird getragen von der Stiftung Museum Kunstpalast, die 1998 von der Stadt Düsseldorf und dem Energiekonzern E.ON gegründet worden war. Das städtische Kunstmuseum wurde 1913 gegründet. Sein Gebäude gehört zu dem Bauensemble des Ehrenhofs, das 1925/1926 nach Plänen von Wilhelm Kreis für die Ausstellung GeSoLei errichtet wurde und dabei den seit 1902 existierenden und für Ausstellungen genutzten alten Kunstpalast baulich integrierte.
Die Sammlung des Museums umfasst fast alle künstlerische Gattungen mit über 100.000 Objekten. Neben Gemälden und Skulpturen vom Mittelalter bis zur Gegenwart sind Spezialsammlungen zu Kunstgewerbe und Design, Grafik, Fotografie sowie eine bedeutende Glassammlung zu sehen.
Cornelius Völkers: Sex und Drogen
(alle Bilder Axel Winkelnkemper)
Mit der neu präsentierten Sammlung, die aus achthundert, in thematischen Gruppen geordneten Exponaten besteht, meint der Generaldirektor, in der Landeshauptstadt nun ordentlich auftrumpfen zu können. Tatsächlich wirkt der auf zwei Ebenen verlaufende Rundgang durch 49 Räume und insgesamt 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erstaunlich frisch, hell und kohärent. „Wir gehen nicht nach Namen, wir wollen Geschichten erzählen“, so formuliert es Museumsdirektor Felix Krämer. Kaum zu gleuben, dass der geneigte Besucher auf seinem Rundgang an die zehn Kilometer zurücklegt. Zu sehen sind unter anderem auch Werke von Richter, Beus oder Klein.
Vor 140 Jahren im Herbst reiste Vincent van Gogh ins ländliche Drenthe im Nordosten der Niederlande. Auf speziell markierten Van-Gogh-Routen kann man ihm durch Drenthe nachspüren und seine Motive in Natura bestaunen. Sie führen durch die herbstliche Holland-Idylle unserer Zeit, durch kleine Dörfer, vorbei an ruhig gelegenen Gehöften und durch besondere Natur. Was die Spurensuche aktuell besonders reizvoll macht: Van Gogh’s Gemälde aus und über Drenthe sind gerade im Drents Museum in Assen ausgestellt und wurden faür eigens aus aller Welt hierhergebracht.
20 Werke – zusammengetragen aus aller Welt
Als Vincent van Gogh am 11. September 1883 in den Nordosten seiner Heimat reiste, lagen seine weltberühmten Landschaftsbilder in den leuchtenden Farben der Provence noch in der Zukunft und sollten erst ab 1888 in Südfrankreich entstehen. Wie der Niederländer und spätere Meister der Moderne im Herbst 1883 die ländliche Provinz Drenthe wahrnahm und malte, das zeigt aktuell das Drents Museum in Assen, beschauliche Verwaltungsstadt der nach wie vor ländlichen Provinz. Das Museum stellt gut 20 Werke Van Gogh‘s aus: Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen – alle mit Motiven aus der Region und auf seiner Reise geschaffen. Das Drents Museum hat sie zum 140. Jahrestag der Reise eigens zusammengetragen und präsentiert sie bis 7. Januar 2024.
Weltberühmter Maler, weltberühmte Kollegen
Fast alle Werke kamen als Leihgaben aus aller Welt in die Provinz, so Annemiek Rens, die Kuratorin der Ausstellung. „Sie stammen aus Museen und Privatsammlungen. Die Arbeiten an der Ausstellung dauerten einige Jahre.“ Eigens nach Assen geholt wurden auch die gezeigten renommierten Zeitgenossen, die wie Van Gogh hierher an die Grenze zu Niedersachsen reisten – vor oder nach ihm – um zu malen, um wie er Natur und Menschen zu verewigen.
Besondere Natur heute, wie sie schon Van Gogh gefiel Foto Ulrike Wirtz
Alt-holländische Kate mit Riet-Dach, wie sie noch heute gefällt Foto Ulrike Wirtz
„Die außergewöhnliche Landschaft und das Licht zogen sie an“, sagt Kuratorin Rens. So etwa den Deutschen Max Liebermann oder die Niederländer Anton Mauve und Herman van der Weele. Der Titel der Ausstellung lautet schlicht „Op reis met Vincent“.
Dabei war der Trip, der bis 5. Dezember 1883, also rund drei Monate, dauerte, für ihn und die Kunstwelt besonders bedeutsam. Das sei der breiten Öffentlichkeit unbekannt, betont die Kuratorin: „Van Gogh entschied sich hier im abgelegenen Drenthe final dazu zu malen.“ Das ist in seinen Briefen aus der Zeit vor Ort an seinen Bruder Theodore nachzulesen. Kopien davon stellt unter anderem das Van Gogh Huis in Nieuw-Amsterdam aus, ein Provinz-Dorf 40 Kilometer südlich vom Drents Museum und ein spezieller Ort auf seiner Reise.
Für Wochen Van Gogh’s Zimmer in Nieuw Amsterdam – mit Blick auf die Zugbrücke Foto Ulrike Wirtz
Denn in Nieuw-Amsterdam hatte Van Gogh den Großteil der drei Monate ein Zimmer in einer Herberge bewohnt, machte sich von hier in die Umgebung auf. Eine Reise auf seinen Spuren führt aber am besten erst ins Drents Museum und danach zu Van Gogh’s Zielen in Natura.
Moderne Videokunst zur Einführung
Schon die Einführung in seine Reise im Museum macht Lust, später wie er durchs Land zu streifen. So projiziert im ersten Ausstellungsraum moderne Videokunst bewegte Bilder großflächig auf hohe Wände – fast wie im 3D-Kino: angefangen damit dass Van Gogh als Mann mit Hut, Koffer und Staffelei einen Zug nimmt (zum Ort Hoogeveen), wo er einige Tage bleibt; bis er einige Tage später per Kahn, damals ein übliches Transportmittel für alles Mögliche, weiterreist (nach Nieuw-Amsterdam); um dann mit Staffelei unterm Arm durch die Region zu wandern: durch Wiesen und Weiden, wehendes Gras, durch Heidelandschaft, vorbei an Kanälchen, vereinzelten Häusern und Katen, die sich ins Land zu kauern scheinen, durch kleine Weiler. Bis sein Blick – und der unsrige als Betrachter des Videos – auf einmal zu schwarzem Moor wandert, zu Männer und Frauen, die arbeiten – im Moor genauso wie auf den Feldern.
Erst seine Bilder bewundern, später seinen Spuren folgen
„Op reis met Vincent“ – etwa durch die Landschaft von Drenthe, wie von Van Gogh festgehalten im Aquarell „Landschaft in Rostbraun und Lila“. Er malte in zarten Pinselstrichen eine einsame Gegend mit einer winzigen Hütte und wenigen Bäumchen. Als Farben der Natur dominieren Rostbraun und Lila – jeweils in Nuancen von hell bis dunkel. Das Lila steht für die im Herbst blühende Heide, von der Van Gogh so schwärmte.
Van-Gogh-Aquarell „Landschaft in Rostbraun und Lila“ von 1883 Foto Ulrike Wirtz
Im Hier und Jetzt warten solche Impressionen auf der markierten Van-Gogh-Route „Nieuw begin“ – Neubeginn. Sie führt an Kanälchen, Weiden und Wiesen vorbei, durch Alleen und Haine, wie auch im Video gezeigt. Von Grün bis braun ist die herbstliche Natur gefärbt – und von bunten Tupfern der Heide in Lila bis Pink. Inspirierend-schön prägt sich das alles ein, während es weitergeht auf der Route zu alten Katen und Gehöften, die in den Örtchen Stuifzand und Zwartschaap vom Ende des 17. Jahrhunderts stammen. Auch sie waren für Van Gogh motivierende Vorlagen.
In Zweeloo–auf der Suche nach Max Liebermann
Oder sein Werk „Schafsherde vor kleiner Kirche in Zweeloo“, ein Ziel auf der Route „Symphonie van kleur“ (Symphonie der Farben). Van Gogh führte das Kirchlein aus dem 13. Jahrhundert mit Bleistift aus – mit grasenden Schafen und Hirte im Vordergrund. Zweeloo liegt 30 Kilometer südlich vom Drents Museum, bildet heute offiziell laut Euroart die Künstlerkolonie Zweeloo und feiert mit Infotafeln, Straßennamen etc. ihre berühmtesten Künstler: Van Gogh und Liebermann. Ersterer kam 1883 für einen Tag. Seit 1882 schon war Liebermann hier, blieb bis 1883 und schuf etwa „Die Rasenbleiche“. Das Werk in Öl auf Leinwand ist auch Teil der Ausstellung und Leihgabe des Kölner Wallraf-Richartz-Museums. Van Gogh, so schrieb er an Bruder Theo, wollte Liebermann besuchen, traf ihn aber nicht an. So wanderte er weiter und fand das Kirchlein.
Vorlage für Van Gogh – das echte Kirchlein aus dem 13. Jahrhundert in Zweeloo Foto Ulrike Wirtz
Es steht noch am alten Platz im beschaulich-platten Land. Ebenso wie viele urig mit Riet gedeckte Häuser und Scheunen aus alter Zeit, die heute unter Denkmalschutz stehen; einige beherbergen nun Gastronomie, so etwa das feine Restaurant De Aelderstroom mit Wildgarten, in dem sich romantisch verweilen lässt.
In Nieuw-Amsterdam – Zuhause auf Zeit
Dann Van Gogh‘s Aquarell „Zugbrücke in Nieuw-Amsterdam“. Es stellt dar, was der Maestro laut Text zum Bild von seinem Zimmer aus sah: eine Zugbrücke, hinter der Brücke wenige gedrungene Häuser, vor der Brücke eine gebückt gehende Frau. Das Aquarell entstand im Abendlicht, vermittelt Kälte und Einsamkeit.
Van-Gogh-Aquarell „Zugbrücke in Nieuw-Amsterdam“ von 1883 Foto Ulrike Wirtz
Und heute? Die Brücke steht als modernere Version immer noch da. Die alten Häuser wichen neueren. Wohl blieb die Herberge, in der einst Van Gogh abstieg, in altholländischer Architektur schön restauriert erhalten. Sein Zimmer gibt es auch noch und ist zu besichtigen. So lässt sich Van Gogh’s Blick original nachverfolgen, sein Feeling damals irgendwie heute nachvollziehen. Zumal auch sein Zimmer noch so möbliert und mit Malutensilien bestückt ist, wie es gewesen sein muss. Die Herberge gehört zum Van Gogh’s Huis, das seit Oktober in neuem Glanz erstrahlt. Es wurde zum 140. Jubiläum renoviert, modernisiert und präsentiert nun gerade auch die Van-Gogh-Briefe an den Bruder zeitgemäß-ansprechend.
Im Moor – Menschen bei der Arbeit
Ganz wichtig war es Van Gogh, Menschen bei der Arbeit festzuhalten, so Kuratorin Rens. „Van Gogh sah ja seine Mission darin, ein Maler für das Leben auf dem Land zu werden.“ Zum Leben in Drenthe gehörte zu seiner Zeit, im Moor zu arbeiten. Es wurde als Brennstoff genutzt, noch nicht als Blumenerde. So entstand in Öl auf Leinwand „Kahn mit Torf“, mit einem Mann und einer Frau beim Beladen des Kahns.
Van-Gogh-Ölgemälde „Kahn mit Torf im Drenther Moor“ von 1883 Foto Ulrike Wirtz
Der Maler stellt beide gebeugt dar, wie von der Arbeit geknechtet. Wobei „sie“ in der dunklen Umgebung mit weißer Mütze und roter Jacke auffällt, während er eine dunkle, gesichtslose Gestalt ist. Menschen, die im Moor von Drenthe arbeiten, finden sich noch immer. Aber deren Mühen gelten nun etwa im Reservat Bargerveen der Renaturierung des Moors.
Drenthes Moorlandschaft heute – im Naturreservat Bargerveen wird sie renaturiert Foto Ulrike Wirtz
Die 2.200 Hektar des Reservats sind inzwischen auch Erholungsgebiet mit Wanderwegen. „Das Moor wächst täglich einen Millimeter“, begeistert sich Ludo van Wijk, ein Guide des Reservats. Diese Arbeit im und mit dem Land heute könnte Van Gogh an Drenthe auch gefallen haben.
Die Wanderrouten – zu Fuß, aber auch per Fahrrad – finden sich unter www.besuchdrenthe.de. Unterwegs sind überall an den Routen zur Orientierung Marker mit Van Gogh-Porträt und Richtungspfeilen angebracht.
Martin Luther King, Rosa Parks, Wernher von Braun, Muscle Shoals und neuerdings Clotida: Die Namen stehen für Wegweisendes unterschiedlichster Art – so passiert im US-Staat Alabama.
Im Leben gibt es immer mal Zeiten, da ist der geeignete Zeitpunkt für etwas Besonderes – selbst wenn es keine speziellen Anlässe gibt: eine Reise im Privatjet. Die kommt natürlich auch gut zu einem runden Geburtstag oder Hochzeitstag. Solche besonderen Reisen organisiert der exklusive Veranstalter Windrose Finest Travel Reisen – was an sich schon sehr fein ist. Denn der Reisende bestimmt seine Reisezeiten individuell. An Check-in und Security entfallen Warteschlangen, da Privatflieger an gesonderten Terminals abgefertigt werden.
Noch feiner wird es allerdings, wenn Windrose zusätzlich den kompletten Trip organisiert. Das heißt: Es geht in attraktive Zielorte mit ausgesuchten Hotels inklusive weiterer stilvoller Details, zum Beispiel exklusive Privatempfänge bei namhaften Künstlern vor Ort oder ein Garantietermin beim an sich immer ausgebuchten Restaurant. Das Ganze nennt Windrose den „Citybreak“ – garniert mit „Finest Moments“.
Metropole am Meer – Tel Aviv
Wie solch ein Citybreak aussehen könnte: Er führt etwa auf fünf Tage nach Tel Aviv – Metropole am Mittelmeer mit modernem Flair im geschichtlich und religiös bedeutsamen Land Israel. Zum Stadtbild gehört zeitlos-moderne Architektur im Bauhaus-Stil, aber auch Jaffa, der historische Teil der Stadt mit Hafen. Stillvoll gewohnt wird im The Jaffa, ein Fünfsterne-Haus in alten Gemäuern und ein Hotel der Luxury Collection. Gespeist wird im preisgekrönten Fischrestaurant Uri Buri.
Tel Aviv – erst höchst individuell anreisen, vor Ort sich speziell weiter verwöhnen Foto Windrose-Getty-Images
Ausflüge werden nach individuellen Wünschen konzipiert und organisiert, ob ans Tote Meer oder ins Tel Aviv Museum of Art mit Werken aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, speziell Impressionisten, Expressionisten, Surrealisten und Werke der niederländischen Kunstrichtung De Stijl. Im Citybreak Tel Aviv schon inkludiert: der Besuch des Ilana-Goor-Museums inklusive Privatempfang durch die Künstlerin.
Der Klassiker in Norditalien – Florenz
Oder wie wäre eine Reise im Privatjet nach Florenz. Die Stadt ist reich an alter Kunst und historischen Gebäuden noch aus den Zeiten der Medici. Übernachtet wird im exklusiven Palazzo Portinari Salviati aus dem 15. Jahrhundert mit 13 Suiten im luxuriösen Renaissance-Stil. Fürs lukullische Wohl Inhouse sorgt das Restaurant Chic Nonna (ein Michelin-Stern). Tagsüber führt ein persönlicher Guide zu berühmten Kirchen, vor allem der Santa Maria del Fiore, der Dom von Florenz; hier warten bevorzugter Zugang, Führung und der exklusive Zugang zu den Dom-Terrassen.
Die weltberühmten Uffizien von 1560 – heute eines der führenden Museen Foto Windrose & Getty Images
Am nächsten Tag geht es mit dem Guide weiter auf den Spuren der Medici und von Michelangelo – mitsamt Zugang zur nicht generell öffentlichen Biblioteca Medicea Laurenziana. Ein Gedicht ihre Jahrhunderte alten Schriften und Bücher. Ist Zeit für Espresso oder Prosecco – vielleicht auf der Piazza della Sinorina? Am Abend vor der Abreise bucht Windrose gern auf individuellen Wunsch einen Tisch in der Enoteca Pinchiorri, hoch dekoriert mit drei Michelin-Sternen.
Wichtige Website und weitere wichtige Info:
Der Privattransfer vom Flughafen zum Hotel und retour gehört bei den Citybreaks von Windrose dazu. Die fünf Tage Tel Aviv kosten für zwei Personen ab 61.980 Euro in einem Bombardier Learjet 60. Die vier Tage Florenz kosten ab 8.990 Euro für vier Personen in einer Cessna Citation Jet CJ4 oder ab 12.690 Euro für zwei Personen in einer Cessna Citation Mustang.
Seit fast 40 Jahren organisiert Windrose Trips de Luxe zu Natur, Kultur und Lebensart und bietet nunmehr gut 100 Reisen im Jahr an. https://www.windrose.de/at-de/Private-Jet
Seine weltberühmten Gemälde im Gelb-Goldton – entstanden in Südfrankreich – sind in Drenthe nicht zu sehen. Doch im Nordosten der Niederlande – in der zu Zeiten Van Gogh’s dunklen und ärmlichen Moorlandschaft – entschied sich der Meister-Maler final dazu zu malen. So ist es durch seine Briefe an seinen Bruder Theo van Gogh belegt. Das macht seine Werke aus seiner Zeit in Drenthe so bedeutsam für das Gesamtkunstwerk des Meisters. Genau diese Bilder zeigt die neue Ausstellung des Drents Museum in Assen, der Provinzhauptstadt von Drenthe.
Ergänzend dazu stellt das Drents Museum Werke von Zeitgenossen Vincent van Gogh’s aus, unter anderem von Anton Mauve und Jacob van Ruisdael. Das geschieht in einer modernen Präsentation und ist ein Genuss nicht nur für Kunstkenner und Van-Gogh-Fans.
Vincent van Gogh malte Land und Leute in Drenthe – hier ein kärgliches Zuhause, genannt schöne Hüte – Mooi Hutje Foto Ulrike Wirtz
Seit 11. September 2023 und noch bis 7. Januar 2024 sind Vincent van Gogh’s Werke aus Drenthe zu sehen – insgesamt mehr als 20 Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen und zum speziellen Anlass zusammengetragen aus Museen und Privatsammlungen weltweit. Die Bilder zeigen Land und Leute zu seiner Zeit in Drenthe um 1880: Sie arbeiten auf den Feldern und im Moor. Ihre Arbeit ist hart, kärglich sind die Hütten, in denen sie leben. Nach wie vor geht es in der Provinz ländlich zu: mit Wiesen und Wäldern, mit Ackerbau und Viehzucht. Hinzu kommt heute die Renaturierung Hunderter Hektar von abgeerntetem Moor – auf dass hier wieder Moore entstehen.
Vincent van Gogh’s Unkrautverbrenner hat das Drents Museum jüngst ersteigert Foto Ulrike Wirtz
140. Jahrestag von Vincent’s Reise nach Drenthe
Im packenden Gegensatz dazu steht das Drents Museum im alten palastähnlichen Gemäuer mit seinem zeitlos-modernen Anbau aus Glas. Anlass der Ausstellung ist der 140. Jahrestag von Van Gogh’s Reise in die Moorlandschaft quasi am Ende von Holland – an der Grenze zu Niedersachsen. Am 11. September 1883 nämlich stieg Vincent van Gogh im Ort Hoogeveen aus dem Zug, reiste über Kanäle per Barke weiter und blieb dann Wochen im Örtchen Nieuw-Amsterdam/Veenoord. Bis er nach drei Monaten wieder abreiste – inspiriert und zur Malerkarriere entschlossen.
Perfekt zum Timing der Ausstellung passt der Neuerwerb durch das vergleichsweise kleine Drents Museum – vollzogen im letzten Jahr in New York. Dabei handelt es sich um einen Van Gogh aus seiner Zeit in Drenthe, gemalt in Öl auf Leinwand 1883. Titel des Bildes: Der Unkrautverbrenner – Het Onkruidverbrandertje. Der Kaufpreis: „Einige Millionen“ – näher legt man sich im Museum nicht fest.
Websites und wichtige Info:
Das Drents Museum hat die Webadresse: https://drentsmuseum.nl. Weitere Info zu Van Gogh in Drenthe: www.besuchdrenthe.de; der ländliche van Gogh: www.holland.com. Spaziergänge und Radtouren auf seinen Spuren in Drenthe wurden ausgearbeitet, sind übersichtlich markiert und daher einfach nachzuverfolgen. Ansonsten suchen Ausflügler in der Provinz Drenthe Ruhe und die Möglichkeiten, beim Wandern und Radfahren durchs Grüne abzuschalten.
Bedeutende amerikanische Historie, Hotspot des Blues, Jazz & Rock’n’Roll, extravagante Villen – das alles macht den US-Bundesstaat Mississippi State mit aus.